Various Artists – „Mach’s Besser: 25 Jahre Die Sterne“ (Album der Woche)

Cover des Albums Mach’s Besser: 25 Jahre Die Sterne„Mach’s Besser: 25 Jahre Die Sterne“ (Materie)

Veröffentlichung: 10. Februar 2017
Web: diesterne.de
Label: Materie

„Mach’s Besser!“ – diese Ansage passt perfekt zum Duktus von Die Sterne. Salopp und direkt, ohne Füllwörter und Anstand – so klingen viele Texte, die Frank Spilker in 25 Jahren Bandgeschichte gesungen hat. Und singen wird! Denn die Compilation „Mach’s Besser: 25 Jahre Die Sterne“ ist kein Tschüss, kein Abgesang. Die Sterne gibt es weiterhin. Mit diesem Sampler macht sich die Band ein Geschenk zum Vierteljahrhundert.

Angefangen hat die Geschichte der Sterne in einer Region mit verdächtig wohlklingendem Namen: Ostwestfalen-Lippe. „Fast Weltweit“ heißt das Kassettenlabel, das eine Freundesgruppe Mitte der 80er in Bad Salzuflen aus der Taufe hebt. Talentierte Leute wie Bernd Begemann, Bernadette La Hengst und Jochen Distelmeyer gehören neben Frank Spilker zu der Clique. Irgendwann wird ihnen Bad Salzuflen zu klein und sie erobern fortan von Hamburg aus die deutsche Musikszene. Anfang der 90er-Jahre werden Die Sterne hier zum Quartett und finden bei L’Age D’Or eine Heimat. Dort erscheint 1993 ihr Debüt „Wichtig“.

Auf „Mach’s Besser“ haben sich nun zahlreiche Wegbereiterinnen und Zeitgenossen, alte Freundinnen und junge Fans mit Covern versammelt. Von ihnen sind erstaunlich viele mit dem Label Staatsakt verbunden. So ist das nun mal: Jahrzehnte vergehen, Alben kommen und Labels verabschieden sich, aber die Menschen dahinter, die bleiben. Dabei sind Stereo Total und Isolation Berlin, PeterLicht und Der Bürgermeister der Nacht, Fehlfarben und Lambert und viele mehr. Mit diesen zahlreichen Koordinaten erzählt „Mach’s Besser“ viel mehr als nur die Musikgeschichte der Sterne.

Und die Lieder der Band klingen in allen neuen Gewändern gut: Die Liga der gewöhnlichen Gentlemen bringt Charme und R&B in „Widerschein“. Egotronic machen aus „Scheiß Auf Deutsche Texte“ die LoFi-Rave-Version, die der Song in einem früheren Leben schon mal gewesen sein muss. Und Kreisky packen die Panik, die der Text von „Aber Andererseits“ in sich trägt, wunderbar überdreht in sein Klangkorsett.

Das Zuhören bereitet bei allen Liedern auf „Mach’s Besser“ ungeheuer Spaß und macht gleichzeitig richtig Lust darauf, sich Die Sterne pur und im Original zu Gemüte zu führen.

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