Was ist Musik Black Style Politics
Zoot Suit, Afro, Korbsessel - Black Style Politics in Word & Sound
"Style Politics: Mode, Geschlecht und Schwarzsein in den USA, 1943-1975"
ist der Titel eines Buches von Philipp Dorestal. Aus der Ankündigung des Transcript-Verlags:
„Wie wird Style als Mittel der politischen Intervention eingesetzt? Die US-amerikanische Bürgerrechtsbewegung und afroamerikanische Organisationen wie die Black Panther Party oder die Nation of Islam - aber auch das Blaxploitation-Filmgenre - bedienten sich eines spezifischen Stylings, um darüber politische Identitäten wie Gender, Race und Sexualität zu inszenieren. Mithilfe der Performativitätstheorie und Ansätzen aus den Cultural Studies eröffnet Philipp Dorestal eine neue Perspektive auf die Geschichte der African Americans und leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Kulturgeschichte des Politischen.“
Rezensionsnotiz aus dem Perlentaucher zu Die Tageszeitung:
„Julian Weber hat diese Untersuchung zum Stilbewusstsein schwarzer Amerikaner mit großem Interesse gelesen. Dabei hat der Rezensent nicht nur gelernt, wie Schwarze in den USA immer wieder dafür zur Rechenschaft gezogen wurden, wenn sie sich nicht unauffällig genug kleideten. Vor allem hat er von Philipp Dorestal sehr einleuchtend erklärt bekommen, dass Glamour ein politisches Konzept ist. "Aufbrezeln setzte der Opferrolle Würde entgegen", weiß Weber jetzt. Um diese These zu untermauern, führte der Autor zahlreiche Interviews mit einstigen Aktivisten der Bürgerrechtsbewegung, wie Weber anerkennend vermerkt. Klar ist auch, dass der Rezensent nicht mehr die zwischen harter Politik und weicher Kultur gelten lässt, denn "Style ist ein soziales Verhältnis".
Den Sound zu Style Politics heute bei Was ist Musik: Drag Balls, Detroit Red und seine Zoot Suits, Zitat-Zoot mit Kid Creole, ein schwuler Pfarrer namens Sweet Daddy Grace, Afros and Afrettes, Black Skinhead (ja, Kanye Wests neues Album, Style Politics der anderen Art, Yeezus, Khrist, Kim & Blood on the leaves).
Und Blaxploitation.
Wenn nur die schwarze Mittelklasse von der Bürgerrechtsbewegung profitiert, dann muß sich die schwarze Unterklasse anders an Geld kommen. Das Ende der Integration-Hipness von Sly & The Family Stone markiert den Aufstieg der Gangster-Ökonomie und – in the long run - des dazugehörigen Life- & Pop-Styles namens Gangster Rap. Kurzfristig symbolisiert der Siegeszug der Blaxploitation-Filme in den frühen Siebzigern den Paradigmenwechsel. Bis dahin waren Afroamerikaner die Invisible Men (& Women, Ralph Ellison) Hollywoods. „You could not see black people on the screen! They were nonexistent before these films.” Sagt Ron O´Neal, Hauptdarsteller des Blaxploitation-Hits “Superfly” (Musik: Curtis Mayfield) und neben Isaac Hayes mit seinen Goldketten auf nackter Haut ein Gangster-Rap-Performer avant la lettre. O´Neals Statement findet sich in Philipp Dorestals “Style Politics“, eine instruktive Studie über „Mode, Geschlecht und Schwarzsein in den USA, 1943-1975”. Dorestal zitiert auch den Kritiker Nelson George zur Wende von King zu Bling: „Blaxploitation movies reserved little space for turning the other cheek, singing Negro spirituals or chaste kissing.“ Kings Politik des gewaltlosen Widerstands – wenn du geohrfeigt wirst, halte die andere Wange hin – hat nach seinem gewaltsamen Tod keine Zukunft, die Revolution wird nicht im Fernsehen übertragen (Gil Scott-Heron), und sie wird nicht ohne Gewalt auskommen, wie Nina Simone in ihrer radikalen Reformulierung des Beatles-Songs „Revolution“ feststellt.
Starring: Allen Toussaint, Mildred Bailey & The Treasure Ensemble, Miriam & Mbongi Makeba, Bob Crosby & His Orchestra, Billie Holiday, The Jungle Brothers, Melvin Van Peebles, Carl Bean, Chic, Aretha Franklin…
"Style Politics: Mode, Geschlecht und Schwarzsein in den USA, 1943-1975"
ist der Titel eines Buches von Philipp Dorestal. Aus der Ankündigung des Transcript-Verlags:
„Wie wird Style als Mittel der politischen Intervention eingesetzt? Die US-amerikanische Bürgerrechtsbewegung und afroamerikanische Organisationen wie die Black Panther Party oder die Nation of Islam - aber auch das Blaxploitation-Filmgenre - bedienten sich eines spezifischen Stylings, um darüber politische Identitäten wie Gender, Race und Sexualität zu inszenieren. Mithilfe der Performativitätstheorie und Ansätzen aus den Cultural Studies eröffnet Philipp Dorestal eine neue Perspektive auf die Geschichte der African Americans und leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Kulturgeschichte des Politischen.“
Rezensionsnotiz aus dem Perlentaucher zu Die Tageszeitung:
„Julian Weber hat diese Untersuchung zum Stilbewusstsein schwarzer Amerikaner mit großem Interesse gelesen. Dabei hat der Rezensent nicht nur gelernt, wie Schwarze in den USA immer wieder dafür zur Rechenschaft gezogen wurden, wenn sie sich nicht unauffällig genug kleideten. Vor allem hat er von Philipp Dorestal sehr einleuchtend erklärt bekommen, dass Glamour ein politisches Konzept ist. "Aufbrezeln setzte der Opferrolle Würde entgegen", weiß Weber jetzt. Um diese These zu untermauern, führte der Autor zahlreiche Interviews mit einstigen Aktivisten der Bürgerrechtsbewegung, wie Weber anerkennend vermerkt. Klar ist auch, dass der Rezensent nicht mehr die zwischen harter Politik und weicher Kultur gelten lässt, denn "Style ist ein soziales Verhältnis".
Den Sound zu Style Politics heute bei Was ist Musik: Drag Balls, Detroit Red und seine Zoot Suits, Zitat-Zoot mit Kid Creole, ein schwuler Pfarrer namens Sweet Daddy Grace, Afros and Afrettes, Black Skinhead (ja, Kanye Wests neues Album, Style Politics der anderen Art, Yeezus, Khrist, Kim & Blood on the leaves).
Und Blaxploitation.
Wenn nur die schwarze Mittelklasse von der Bürgerrechtsbewegung profitiert, dann muß sich die schwarze Unterklasse anders an Geld kommen. Das Ende der Integration-Hipness von Sly & The Family Stone markiert den Aufstieg der Gangster-Ökonomie und – in the long run - des dazugehörigen Life- & Pop-Styles namens Gangster Rap. Kurzfristig symbolisiert der Siegeszug der Blaxploitation-Filme in den frühen Siebzigern den Paradigmenwechsel. Bis dahin waren Afroamerikaner die Invisible Men (& Women, Ralph Ellison) Hollywoods. „You could not see black people on the screen! They were nonexistent before these films.” Sagt Ron O´Neal, Hauptdarsteller des Blaxploitation-Hits “Superfly” (Musik: Curtis Mayfield) und neben Isaac Hayes mit seinen Goldketten auf nackter Haut ein Gangster-Rap-Performer avant la lettre. O´Neals Statement findet sich in Philipp Dorestals “Style Politics“, eine instruktive Studie über „Mode, Geschlecht und Schwarzsein in den USA, 1943-1975”. Dorestal zitiert auch den Kritiker Nelson George zur Wende von King zu Bling: „Blaxploitation movies reserved little space for turning the other cheek, singing Negro spirituals or chaste kissing.“ Kings Politik des gewaltlosen Widerstands – wenn du geohrfeigt wirst, halte die andere Wange hin – hat nach seinem gewaltsamen Tod keine Zukunft, die Revolution wird nicht im Fernsehen übertragen (Gil Scott-Heron), und sie wird nicht ohne Gewalt auskommen, wie Nina Simone in ihrer radikalen Reformulierung des Beatles-Songs „Revolution“ feststellt.
Starring: Allen Toussaint, Mildred Bailey & The Treasure Ensemble, Miriam & Mbongi Makeba, Bob Crosby & His Orchestra, Billie Holiday, The Jungle Brothers, Melvin Van Peebles, Carl Bean, Chic, Aretha Franklin…
Weitere Ausgaben von Was ist Musik
Playlist
1. |
Kanye West / I Am A God (Feat. God, Hudson Mohawke, Justin Vernon, Malik Yusef, Rhymefest) Yeezus / Universal |
… |
2. |
Allen Toussaint / Either From A Whisper To A Scream / Kent |
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3. |
Bob Crosby & His Orchestra / A Zoot Suit 1942 Teenage – The Creation Of Youth / Trikont |
… |
4. |
Allen Toussaint / Louie From A Whisper To A Scream / Kent |
… |
5. |
Mildred Bailey & The Treasure Ensemble / Since He Traded His Zoot Suit Teenage – The Creation Of Youth 1911 - / Trikont |
… |
6. |
Kid Creole & The Coconuts / Off The Coast Of Me Off The Coast Of Me / Zé Records |
… |
7. |
Allen Toussaint / Cast Your Fate To The Wind From A Whisper To A Scream / Kent |
… |
8. |
Miriam & Mbongi Makeba / Do You Remember Malcolm Black & Proud / Trikont |
… |
9. |
The Afros / Afro Like A Mutha Kickin’ Afrolistics / Columbia |
… |
10. |
The Afros / Better Luck Next Time Kickin’ Afrolistics / Columbia |
… |
11. |
The Afros / Afros And Afrettes Kickin’ Afrolistics / Columbia |
… |
12. |
The Afros / Jump Kickin’ Afrolistics / Columbia |
… |
13. |
Nina Simone / Black Is The Colour Of My True Love’s Hair The Nina Simone Story / RCA Legacy |
… |
14. |
Kanye West / Black Skinhead Yeezus / Universal |
… |
15. |
Gary Glitter / Rock & Roll Part Two Starke Zeiten / Ariola |
… |
16. |
Kanye West / New Slaves Yeezus / Universal |
… |
17. |
Kanye West / Blood On The Leaves Yeezus / Universal |
… |
18. |
Billie Holiday / Strange Fruit The Complete Commodore Recordings / GRP |
… |
19. |
Aretha Franklin / You Make Me Feel Like A Natural Woman Queen Of Soul / Rhino |
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20. |
Chic / At Last I Am Free C’est Chic / Atlantic |
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21. |
The Jungle Brothers / Acknowledge Your Own History Done By The Forces Of Nature / WB |
… |
22. |
Melvin Van Peebles / Sweetback Getting It Uptight And Preaching It So Hard The Bourgeois Reggin Angels In Heaven Turn Around Sweet Sweetback’s Baadasssss Song / Stax |
… |
23. |
Melvin Van Peebles / Come On Feet Sweet Sweetback’s Baadasssss Song / Stax |
… |
24. |
Little Richard / Tutti Frutti 20 Greatest Hits / Black Tulip |
… |
25. |
Little Richard / She’s Got It 20 Greatest Hits / Black Tulip |
… |
26. |
Little Richard / Ooh My Soul 20 Greatest Hits / Black Tulip |
… |
27. |
Carl Bean / Born This Way Chris Lowe – All Back To Mine / EMI |
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