Elbphilharmonie Mixtape: „Reflektor“ mit John Zorn

Von ByteFM Redaktion, 10. März 2022

Foto des US-Musikers John Zorn, der im März 2022 für drei Tage das Programm der Elbphilharmonie kuratiert.

John Zorn kuratiert im März für drei Tage das Programm der Elbphilharmonie (Foto: Scott Irvine)

Nur wenige Musiker beherrschen die Klaviatur zwischen Stille und ohrenbetäubendem Noise so sicher wie der New Yorker John Zorn. Beheimatet in der experimentellen Szene Süd-Manhattans zählt der 68-Jährige mit seiner Arbeit zwischen Jazz, Noise und Improvisation zu den produktivsten Künstler*innen dieser Tage. In Interviews wird Zorn nie müde, die Wichtigkeit und den Zusammenhalt seiner musikalisch-künstlerischen Community zu betonen. Wie ein Autorenfilmer, der mit einem Ensemble von wiederkehrenden Schauspieler*innen arbeitet, hat John Zorn mit Gleichgesinnten wie Bill Frisell, Mike Patton, Ikue Mori, Joey Baron oder Fred Frith über Jahrzehnte hinweg eine fluide, abenteuerlustige Gruppe, die seine Kompositionen umsetzt.

Vom 17. bis 20. März 2022 ist John Zorn zu Gast in Hamburg, wo er die Konzertreihe „Reflektor“ in der Elbphilharmonie kuratiert und an vier Tagen in 14 Einzelkonzerten einen Ausschnitt seines umfangreichen Schaffens präsentiert. Damit folgt er Künstler*innen wie Bryce Dessner, Laurie Anderson, Nils Frahm oder Max Richter und Yulia Mahr, die das Festival in der Vergangenheit bereits gestaltet haben.

Grenzenlose Hybrid-Musik

„Was aus dieser Szene kommt, ist zweifellos Hybrid-Musik“, sagte John Zorn einmal über das experimentelle Umfeld in Süd-Manhattan, das als „Downtown Music Scene“ bekannt wurde. In dieser Szene gingen Theater, Tanz, Film, Musik, Performance-Kunst, Malerei und Literatur oft fließend ineinander über. Hier filmte Andy Warhol für seine Factory, hier veranstaltete die Fluxus-Künstlerin Yoko Ono ihre Loft-Konzerte, hier formte Ornette Coleman „The Shape Of Jazz To Come“. Hier trafen Konzeptkunst, Minimalismus und freie Improvisation zusammen, Hoch- und Populär-Kultur wurden vermischt.

Über viele Jahrzehnte hat Zorn für dieses freie künstlerische Arbeiten in bester Do-It-Yourself-Manier die notwendigen Strukturen selbst geschaffen. Die Downtown Music Scene ist mit ihm als Fixstern zu einem Ort geworden, in dem über Clubs, Plattenlabels und -Läden auch eigenwillige, landläufig „schwierige“ Musik nach wie vor gespielt, aufgenommen und vertrieben wird. Nun hält der Geist dieser Szene Einzug in die Elbphilharmonie.

Mehr über die neue Ausgabe von Reflektor und das Programm erfahrt Ihr am 10. März 2022 von 20 bis 21 Uhr im Elbphilharmonie Mixtape mit Leif Gütschow. Mitglieder im Förderverein „Freunde von ByteFM“ können die Sendung anschließend jederzeit im ByteFM Archiv nachhören.

Bild mit Text: „Ja ich will Radiokultur unterstützen“ / „Freunde von ByteFM“

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