Kurt Wagner wendet auf „FLOTUS“ seine bewährten Songwriter-Qualitäten auf eine neue Soundpalette an. Ambient-Flächen, echobeladene Rhythmen, bearbeitete Stimme werden zu in sich ruhenden Songs, die mit ganz einfachen Mitteln stark zu berühren wissen.
Mit Soft Hair bringen Connan Mockasin und Sam Dust den Kitsch zurück. Natürlich nicht ohne eine gehörige Portion Weirdness. Ihr Debüt ist eine kaleidoskopartig schimmernde Spielerei zwischen Soft Rock, Funk und Psych Pop.
House-Ambitionen, geräuschvolle Ambientflächen, knarzende Beats und Melodien sowie Ausschnitte aus Dialogen mit seinem Vater bringt Nicolas Jaar ganz gekonnt in Form von sechs Stücken auf seinem zweiten Album „Sirens“ zusammen.
Knxwledge bastelt lässige Samples à la Madlib, Anderson .Paak rappt locker und mit viel Soul darüber. Ein paar uneilige Beats dazu – fertig ist „Yes Lawd!“, das Debüt der HipHop-Kollaboration mit dem Namen NxWorries.
Als hätte Kate Bush Understatement und Soul für sich entdeckt oder als wäre Erykah Badu im Soundtrack von „Drive“ gelandet: The Seshen bringen auf „Flames & Figures“ coolen R&B, sinnlichen Soul und unbekümmerte und verspielte Synth-Pop-Melodien zusammen.
Bei Kate Tempest wird das Private immer politisch mitgedacht. Frust, Einsamkeit und Ärger in den unteren Gesellschaftsschichten setzt sie mit prägnanter Lyrik in einen größeren Kontext. Das ist Thema bei ihrem Roman, ihren Gedichtbänden, ihren Theaterstücken.
Auf „Welt In Klammern“ fusioniert All Diese Gewalt (Max Rieger von Die Nerven) seinen disruptiven Punk-Ansatz mit synthielastigem Ambient und schafft so spannende Brüche.
Ein weiteres Highlight in Sachen Retro-Rocksteady erblickt das Licht der Welt. Nachdem Jr. Thomas & The Volcanos mit ihrem Album „Beware“ im letzten Jahr völlig überraschend schön einschlugen, legen The Frightnrs nun ihr Album „Nothing More To Say“ bei Daptone Records vor.
Vor Kurzem hießen Preoccupations noch Viet Cong, doch außer dem Namen hat sich nicht viel geändert. Zum Glück! Auf ihrem zweiten Album arbeitet die kanadische Band mehr mit Spannungsbögen. Ihr Post-Punk schlingert aber schön düster wie gewohnt daher, und auch die Portion schillernder New Wave...
Ein präpariertes Vibrafon, verbunden mit Ambient-Klängen und elektronischen Effekten – das macht die Musik von Masayoshi Fujita & Jan Jelinek aus. „Schaum“, das aktuelle Album der beiden, klingt nach rauschhafter Wassermusik, schwülem Fiebertraum und exotischem Dschungelabenteuer zugleich.
„Calico Review“ spannen einem Allah-Las die metaphorische Hängematte auf, die zum spätsommerlichen Sinnieren einlädt. Zwischen Slacker und Psychedelic Rock beschwört die Band aus Los Angeles wohlige, hypnotisierende Melodien.
Angel Olsen kombiniert auf „My Woman“ Pop-Posen mit ihren verwunschenen, unnachgiebigen Folksongs. Dazu etwas Rock ’n’ Roll und vibrierender Gesang – das Album klingt auf bezaubernde Weise aus der Zeit gefallen.
Auf „Between Waves“ verlieren sich The Album Leaf in schönen Bögen, in sanften Post-Rock-Ambient-Kombinationen. Der Funke will allerdings nicht überspringen, die Songs drehen sich zu sehr im Kreis.
Die Band Exploded View ist um die faszinierende, kühle Sängerin Anika herum entstanden. Zwischen Post-Punk und Minimal Wave erzeugt ihr Debüt einen gespenstischen Sog hinab in betörende Tiefen.
Kalifornien ist die Wiege des sonnengetränkten Psychedelic Pop. Morgan Delt gibt der mit seinem leichtfüßig verschlungenen Album „Phase Zero“, das bei Sub Pop erscheint, noch mehr Gewicht.
Mit „Jalousie“ dreht die Band Messer ihren eigenen Film Noir. Die Rollen spielen heulende Post-Punk-Gitarren, drückende Bässe, unheimliche Orgelklänge und der kühle, direkte Gesang von Hendrik Otremba. Mit ihrem dritten Album legen Messer eine Gratwanderung zwischen Resignation und Angriffslust hin.
Auf ihrem letzten Album „Last War“ hat Haley Bonar die Tür für mehr rockige Eingängigkeit und Intensität geöffnet. Mit „Impossible Dream“ stößt sie die ganz auf und packt ihr am Folk geschultes Songwriting in ein kraftvolles, ergreifendes Gewand.