Roskilde Festival – „Non-profit since 1972“

Von Tine Ohlau, 26. Juni 2015

Vor mir liegt das Programm des diesjährigen Roskilde Festivals. Ich male Kreise in die Zeitpläne. „Future Brown am Mittwoch um 17 Uhr, Foxygen am Donnerstag um 19 Uhr …“ Na ja, Euch das jetzt unter die Nase zu reiben, ist wie auf einer Party betrunken Keyboard zu spielen: Es macht meistens nur dem Tätigen Spaß. Deswegen lieber ein paar allgemeine Facts zum Roskilde Festival 2015 in seiner ganzen Schönheit:

Das Roskilde Festival: ein achttägiges Erlebnis aus Musik, Liebe, Kunst, Essen und ungeduschten, reizend anzusehenden Menschen. 1971 von Studenten der Stadt Roskilde ins Leben gerufen, entwickelte es sich parallel zu steigenden Besucherzahlen, Ticketpreisen, Helfern und Headlinern zu einem der größten Musikfestivals der Welt. Mehr als 160 Acts aus ca. 30 verschiedenen Ländern werden dieses Jahr vom 27. Juni bis zum 4. Juli dort zu sehen sein. 31 000 ehrenamtliche Mitarbeiter werden Bühnen aufbauen, für Sicherheit sorgen, verirrte Besucher leiten, Bio-Essen ausgeben und so das zweieinhalb Millionen Quadratmeter große Areal in eine träumerische Welt verwandeln. Dazu ist das Roskilde seit seiner Gründung eine 100 % nonprofit-orientierte Veranstaltung. Das bedeutet, alle Einnahmen gehen direkt in den Verein des Roskilde Festivals und Gewinne werden für humanitäre Zwecke gespendet. Bands und Mitarbeiter werden dieses Jahr von geschätzten 130 000 Besuchern bejubelt.

Die imposantesten Konzerte werden dieses Jahr von gegensätzlichen Künstlern wie Paul McCartney und Pharrell Williams kommen. Darüber hinaus zum zweiten Mal und in größerem Rahmen beim Roskilde Festival dabei: Kendrick Lamar, Disclosure und Florence + The Machine.

Die Orange-Bühne gibt dem Logo des Roskilde Festivals sein Gesicht. Hier treten neben den Mega-Headlinern auch viele national bekannte Bands wie Broken Twin, Rangleklods und Myrkur auf. St. Vincent und Disclosure waren schon hier, als sie noch keiner kannte, Singer-Songwriter wie Ryan Adams und Father John Misty können sich eines großen Publikums sicher sein und The War On Drugs gehören wohl schon zu den Alteingesessenen. Ich will Nicki Minaj, Hot Chip, Jamie xx, Run The Jewels und Perfume Genius sehen. Das Line-up wirkt trotz seines gigantischen Maßstabs wie eine kleine Goldgrube. Man kann sich auf die Dänen Communions, die Australier King Gizzard & The Lizard Wizard, den Amerikaner Steve Gunn (der übrigens am Tag vor seinem Roskilde-Auftritt im Rahmen des Jever Kneipenkonzerts im Aalhaus in Hamburg auftritt) und auf den fünfstündigen Jam vom Africa Express, dem mehr als 100 Musiker beiwohnen werden, freuen. Ein Spagat aus internationalen Superstars, Singer-Songwritern, HipHop, Rockvirtuosen und nationalen Bands.

In den „Art Zones“ des Geländes wird es zahlreiche Veranstaltungen zum Thema Architektur, Street-Art, Performance, Lichtkunst und soziale Interventionen geben. Auf dem Roskilde steht zudem die Wiederverwendbarkeit von Ressourcen im Vordergrund. Hier werden Lebensmittel nicht weggeworfen, sondern wiederverwertet. Eine Kunstaktion dreht sich um die Sammlung von Urin, um ihn als Dünger auf den umliegenden malzproduzierenden Gerstenfeldern zu recyceln.

Das findet ihr spannend? Ich nehme Euch alle in Gedanken mit und werde mir das Roskilde Festival aus nächster Nähe anschauen und berichten. Wir lesen uns wieder, dann hier, an gewohnter Stelle, im ByteFM Blog.

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