Evelyn Künneke

Evelyn Künneke Evelyn Künneke (Cover der Compilation „Sing, Nachtigall, sing“)

Evelyn Künneke (15. Dezember 1921 – 28. April 2001) war eine deutsche Schlager-, Jazz- und Chansonsängerin, Tänzerin und Schauspielerin aus Berlin. Zu ihren bekanntesten Stücken gehören eine Interpretation des Songs „Sing, Nachtigall, sing“ sowie das Swing-inspirierte „Haben Sie schon mal im Dunkeln geküßt?“. 

Evelyn Künneke erlangte in den 1930er-Jahren als Tänzerin unter dem Pseudonym Evelyn King in der Berliner Cabaret- und Varieté-Szene Bekanntheit. Zum Ende des Jahrzehnts wurden ihr die Auftritte untersagt, da sie von den Nationalsozialisten als zu international eingestuft wurden. Danach begann die Tochter des berühmten Operettenkomponisten Eduard Künneke eine Karriere als Sängerin – eine Rolle in der sie im Dritten Reich zum Star avancierte, nachdem ihre Interpretation des Songs „Sing, Nachtigall, sing“ im NS-Propagandafilm „Auf Wiedersehn, Franziska“ (1941) zu hören war. Danach sang Künneke an der Ost- und Westfront für die Wehrmachtssoldaten, bevor sie 1944 wegen Defätismus inhaftiert wurde. Noch vor dem Kriegsende wurde sie unter der Prämisse, von nun an anti-amerikanische Lieder zu singen, wieder freigelassen. Aufgrund des Zusammenbruchs des NS-Regimes kam es nicht mehr dazu und Künneke konnte sich nach Kriegsende ihrer wahren Leidenschaft – dem Swing und Jazz – zuwenden. In den 1970ern  trat sie als Schauspielerin in den Werken renommierter Filmemacher wie Rainer Werner Fassbinder und Rosa von Praunheim auf.

Evelyn Künneke war noch bis zu ihrem Tod mit den Sängerinnen und Schauspielerinnen Brigitte Mira und Helen Vita in der umjubelten Revue „Drei alte Schachteln“ zu sehen. Die Künstlerin erlag am 28. April 2001 einem Lungenkrebsleiden.



Evelyn Künneke im Programm von ByteFM: