Amália Rodrigues

Amália Rodrigues Die portugiesische Sängerin Amália Rodrigues gilt als „Königin des Fado“ (Foto: Anefo, CC0, via Wikimedia Commons)

Amália Rodrigues (*23. Juli 1920 in Lissabon, Portugal – 6. Oktober 1999) war eine portugiesische Fado-Sängerin, die zu den größten Musikikonen des Landes zählt. Mit Songs wie „Fado Português“, „Gaivota“, „Vou Dar De Beber Á Dor“ und „Maria Lisboa“ verhalf sie dem Fado zu internationaler Popularität.

Dramatische Lieder voller Sehnsucht und großer Gefühle machten Amália Rodrigues zur unbestrittenen „Rainha do Fado“ – Königin des Fado. In Portugal als Nationalheldin gefeiert, deren Musik bis heute vielen Fadistas als Inspiration dient, brachte es Rodrigues auch außerhalb ihres Heimatlandes zu weitreichendem Erfolg. Sie nahm ihre Stücke in mehr als fünf Sprachen auf und war 1953 die erste portugiesische Künstlerin, die im US-amerikanischen Fernsehen auftrat. 1920 als eines von zehn Kindern einer armen Familie geboren, fing Amália Rodrigues als Kleinkind mit dem Singen an. Im Alter von 15 Jahren war sie in ihrem Stadtteil Alcântara als Fado-Sängerin bekannt. In ihren 20ern avancierte Rodrigues in Portugal zum Star und trat auch im Ausland vor großem Publikum auf. Ihre ersten Aufnahmen machte sie Mitte der 40er in Brasilien. Besondere Bewunderung genoss die Musikerin in Frankreich, wo sie ab den 50er-Jahren regelmäßig große Hallen ausverkaufte und wo einer der größten Chansoniers des Landes – Charles Aznavour – Lieder eigens für sie schrieb. In Portugal regierte derweil eine faschistische Diktatur unter António Salazar. Nach dem Sturz des Regimes im Jahr 1974, wurde Rodrigues fälschlicherweise bezichtigt, als Agentin für Salazars Geheimpolizei tätig gewesen zu sein, was sie in eine tiefe Depression stürzte. 1966 war ihr hauptsächlicher Songwriter Alain Oulman aufgrund linker Überzeugungen von derselben Geheimpolizei verhaftet und ins Exil gezwungen worden. Die Sängerin hatte zudem während der Diktatur Angehörige der kommunistischen Partei finanziell unterstützt. Gleichzeitig hatte sie sich unter Salazar regelmäßig Einladungen zu Staatsbanketten angenommen und soll mehrmals ihre Bewunderung für den Diktator ausgedrückt haben. Gegen den Vorwurf, eine Unterstützerin des Salazar-Regimes gewesen zu sein, wehrte sich Rodrigues zeit ihres Lebens.

In den 80ern hatte den Amália Rodrigues den Status einer lebenden Legende erreicht. Als sie am 6. Oktober 1999 im Alter von 79 Jahren starb, verabschiedeten sich in Lissabon tausende unter Tränen und der portugiesische Premierminister rief eine dreitägige Staatstrauer aus.

(Foto: Anefo, CC0, via Wikimedia Commons)



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