Astor Piazzolla

Astor Piazzolla Astor Piazzolla (Albumcover „Tango Argentino“)

Astor Piazzolla (11. März 1921 – 4. Juli 1992) war ein einflussreicher Komponist und Bandoneon-Spieler aus Mar del Plata, Argentinien. Er gilt als Pionier des Nuevo tango, einer Mischung aus klassischem Tango und Einflüssen aus Jazz und Klassik. 

Astor Piazzollas Spielart unterscheidet sich vom klassischen Tango unter anderem durch die Einbeziehung von typischen Jazz- und Klassik-Elementen wie Improvisation und Kontrapunkt. Durch seine unorthodoxe Tango-Spielart, die nicht in erster Linie auf Tanzbarkeit abzielte, entwickelte er sich in seinem Heimatland in den 1950er-Jahren zu einer kontroversen Figur. Seine Musik fand zunächst eher in Europa und den USA Anklang sowie unter einem progressiveren argentinischen Publikum. Piazzolla wurde als Sohn italienischstämmiger Eltern in Mar del Plata geboren, wo er seine ersten Jahre verbrachte. 1925 emigrierte die Familie nach New York, wo Piazzollas Vater aufgrund seiner Sehnsucht nach Argentinien häufig Tango-Platten hörte und seinem Sohn ein Bandoneon kaufte, das dieser bereits als Kind beherrschte. Astor Piazzolla selbst bevorzugte Jazz und klassische Musik. Erst im Jugendalter weckten die moderneren Kompositionen von Elvino Vardaro sein Interesse am Tango. Ende der 30er zog Piazzolla nach Buenos Aires, wo er im Alter von 17 Jahren Teil eines renommierten Tango-Orchesters wurde. Später nahm er Musikunterricht bei dem anerkannten argentinischen Klassik-Komponisten Alberto Ginastera, der ihm unter anderem die Musik von Stravinsky und Bartók näher brachte. Nach einem Studium der klassischen Komposition in Paris, gründete der Künstler sein erstes eigenes Orchester sowie weitere Formationen in Buenos Aires, mit denen er regelmäßig in Lateinamerika, den USA und Europa performte. Während der argentinischen Militärdiktatur zwischen 1976 und 1983 lebte Piazzolla in Italien. Es folgten weitere große Konzerte auf der ganzen Welt, unter anderem mit dem prestigeträchtigen Philharmonischen Orchester Buenos Aires  sowie auf zahlreichen renommierten Jazz Festivals. 1990 erlitt Piazzolla eine Hirnblutung und fiel in der Folge in ein Koma. Er starb am 4. Juli 1992 in Buenos Aires. Der Flughafen in seiner Heimatstadt Mar del Plata trägt heute seinen Namen. 

Astor Piazzolla war Thema bei ByteFM Klassik und Keep It Real.



Astor Piazzolla im Programm von ByteFM:

ByteFM Klassik

América do Sul

(23.02.2020 / 12:00 Uhr)
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ByteFM Klassik schielt heute in südliche Gefilde und wärmt sich an Musik aus Latein- und Südamerika. Bekannteres von Astor Piazzolla und Heitor Villa-Lobos und weniger Bekanntes von Ernesto Nazareth, Luis Bacalov und Augustin Lara.

ByteFM Magazin

Tango, Tod & Psychoanalyse

(04.07.2022 / 14:00 Uhr)
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Heute unter anderem mit Musik von Astor Piazzolla, der in seiner "Balada Para Mi Muerte" bereits vorhergesagt hatte, dass er früh morgens in Buenos Aires sterben würde. Heute vor 30 Jahren war es dann so weit. Anlässlich seines Todestags hören wir in diesem ByteFM Magazin Musik des Komponisten und Bandoneonspielers, der den Tango aus den Clubs in die Konzertsäle gebracht hat.

ByteFM Klassik

Capriccio und Tango Nuevo

(03.04.2016 / 12:00 Uhr)
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Astor Piazzolla wird als Sohn italienischer Immigranten in argentinischen Buenos Aires geboren. Mit dem Tango wächst er auf. Neben dem Klavier lernt er auch das Bandoneon und spielt in großen Tango-Orchestern. Eigentlich will er aber Komponist werden – wie Bach und Ravel schreiben. In Paris bei der französischen Pianistin und Komponistin Nadia Boulanger findet er zu seiner Berufung: Er trägt den Tango, der ursprünglich einer volkstümlichen Liedkultur entstammt und in Tanzlokalen zuhause ist, in die großen Konzertsäle hinaus.

ByteFM Klassik

Herbst (und ein wenig Winterreise)

(04.10.2020 / 12:00 Uhr)
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Unter anderem mit dabei: Gustav Mahler, Lee Hazlewood, Gabriel Fauré, Juliette Gréco, Dorothy Ashby, Astor Piazzolla, Tim Daisy und John Cale. Und eine überraschende Winterreise.