Kenickie

Kenickie Die britische Noise-Pop-Band Kenickie auf dem Cover ihres Debütalbums

Kenickie waren eine britische Band, zusammengesetzt aus Sängerin und Gitarristin Lauren Laverne, Gitarristin Marie du Santiago, Bassistin Emmy-Kate Montrose und Drummer Johnny X (der Bruder von Laverne). Sie spielten eine garstig-catchy Mischung aus (Pop-)Punk und Britpop und waren Vorbilder zahlreicher späterer weiblich besetzter UK-Punk-Bands.

Kenickie wurden 1994 in Sunderland gegründet. Ihre erste EP „Catsuit City“ erschien 1995 und verschaffte ihnen genug Aufmerksamkeit, um ein Angebot des legendären UK-A&Rs und Creation-Records-Gründers Alan McGee zu erhalten. Die Band lehnte ab. Kurz nachdem sie das das letzte UK-Konzert der Ramones supporteten, veröffentlichten sie 1996 ihre zweite EP „Skillex“, ein Jahr später gefolgt von dem Debütalbum „At The Club“. Releast zur Höhe des Britpop-Hypes, konnte die LP in die Top-10 der UK-Charts vordringen – ein Erfolg, an den der 1998er Nachfolger nicht anknüpfen konnte. Im Oktober 1998 löste die Band sich auf.

Nach dem Ende von Kenickie wurde Lauren Laverne eine erfolgreiche Radio-Moderatorin, die seit 2018 mehrere Shows bei der BBC präsentiert. Johnny X startete eine Solokarriere als J Xaverre, und war außerdem Gitarrist in der britischen Indie-Pop-Band Frankie & The Heartstrings.



Kenickie im Programm von ByteFM:

B-Seiten-Perle: „Skateboard Song“ von Kenickie

Von ByteFM Redaktion
(12.01.2025)
Vollen Blog-Beitrag lesen / Auszug:
B-Seiten-Perle: „Skateboard Song“ von Kenickie
Kenickie wollten nicht überlebensgroß erscheinen (Foto: Elaine Constantine) Unser heutiger Track des Tages „Skateboard Song“ ist ein Song der britischen Indie-Rock-Band Kenickie aus dem Jahr 1997. Mittlerweile ist das Lied nicht so bequem erhältlich, wie man es heutzutage gewohnt ist. Zwar ist das Stück nicht gerade eine Obskurität, für die man ein halbes Monatsgehalt hinblättern muss, aber zumindest muss man, ganz altmodisch, in den Plattenladen. Auf die Streamingdienste haben es nämlich nur die beiden Alben des Quartetts aus dem nordenglischen Sunderland geschafft, zuzüglich einer EP. Da Kenickie zwischen 1994 und 1998 wirkten, fiel die Bandkarriere mit dem Höhepunkt der Tonträgerverkäufe zusammen. Besonders in Großbritannien erschienen in dieser Hochphase Singles gerne in mehrteiligen Ausgaben mit unterschiedlichen B-Seiten zum Sammeln. Im Falle von „Nightlife“ aus Kenickies Debütalbum „At The Club“ animierte zusätzlich die Gestaltung von Disc 1 zum Kauf der anderen Variante mit zwei anderen B-Seiten mit einer halb befüllten Doppel-CD-Hülle. Eine dieser B-Seiten verdeutlicht sehr gut, was die Anziehungskraft dieser im Rückblick etwas untergegangenen Band ausmachte. Zu einer Zeit, als „Britpop“ ein Buzzword war, besetzte die Gruppe um Gitarristin und Lead-Sängerin Lauren Laverne eine eigene Nische. In ihrer Lebensfreude und ihrem Vorwärtsdrang ähnelten sie ein bisschen dem schottischen Trio Bis, allerdings ohne dessen Überdrehtheit und DIY-Attitüde. Kenickie hatten keine Probleme damit, einen Major-Vertrag zu unterschreiben und Song-Passagen zwischen Punk-Punk-Parts auch einmal Saint-Etienne-artig atmosphärisch auszugestalten. Aber wie Bis waren sie eine Band, die nicht überlebensgroß erscheinen wollte. Unser Track des Tages etwa beginnt mit der Vorfreude auf das coolere Leben, dass das frisch erworbene Skateboard verheißt. Nach dem ersten Sturz verflucht man vor Selbstmitleid das Leben und ärgert sich über das verschwendete Geld. Doch der Spaß kehrt zurück, als der Protagonistin eine Gruppe von Kindern erzählt, dass sie Schlimmeres erlebt hätten. Mittlerweile gehört sie selbst zur Gang und das Skateboard hat sie tatsächlich zur cooleren, selbstbewussteren Person gemacht. Der „Skateboard Song“ von Kenickie erschien 1997 auf dem Label EMI als B-Seite der Single „Nightlife“. Heute ist das Stück unser Track des Tages. Hört es Euch hier an:

90s-Powerpop und Video-Filter: Beabadoobee mit „Care“

Von ByteFM Redaktion
(22.07.2020)
Vollen Blog-Beitrag lesen / Auszug:
90s-Powerpop und Video-Filter: Beabadoobee mit „Care“
Promo-Fotos und Video-Clips erwecken manchmal den Eindruck, als würde Beabadoobee dort immer ein wenig kindlicher dargestellt als sie sich selbst in ihren Live-Shows gibt. Als hätte man ihre Persönlichkeit einmal mit dem Video-App-Filter gebügelt. Einem Song wie ihrer Single „Care“ können Blütenblatt-Regen und Über-die-Wiese-Gerolle aber wenig anhaben, denn „Care“ ist ein Hit. Vorzüglicher 90s-Powerpop, bei dem Vergleiche mit Bands wie The Primitives, Kenickie, Lush oder Elastica nicht an den Haaren herbeigezogen werden müssen. Da kann man auch gerne mal vor Freude über den Rasen kugeln.

90s-Lärm und Zuckerguss: „So Scared“ von Ciel

Von ByteFM Redaktion
(08.07.2023)
Vollen Blog-Beitrag lesen / Auszug:
90s-Lärm und Zuckerguss: „So Scared“ von Ciel
„So Scared“ heißt ein Song aus der neuen EP der britschen Band Ciel. Das Trio besteht aus niederländischen, spanischen und britischen Mitgliedern, die in der südenglischen Küstenstadt Brighton zusammenfanden. Sie scheinen, was die musikalische Ebene angeht, mit mindestens je einem Bein fest in den 90ern zu stehen. Und zwar auf dem Verzerr-Pedal. Denn die Gitarren sind bis zum Anschlag in die Sättigung gefahren, der Sound ist fett, aber nicht bullig. Lärm ist hier nämlich nicht der Primärzweck, sondern lediglich ein Vehikel für eingängige Melodien. Ciel sind näher am Pop von Bands wie Lush oder Kenickie als am Dampfwalzen-Sound von Hole oder L7. Und wenn der Lärm dann doch zum Wall of Sound anschwillt, stehen weniger die Feedback-Orgien von Sonic Youth Pate als My Bloody Valentine mit ihrem Popmelodienzuckerguss.

Tracks des Tages

Karussells und Skateboards

(18.01.2025 / 17:00 Uhr)
Volle Sendungsbeschreibung lesen / Auszug:
Tracks des Tages - Karussells und Skateboards
Von den Sonnen- und Schattenseiten des Skateboardfahrens sangen Kenickie 1997 auf der noch heute sehr hörenswerten B-Seite „Skateboard Song“. Für Bob Junior ist das Karussell weniger das Beförderungsmittel seiner Wahl als ein sinnbildlicher Ort, an dem er feststeckt. Auf eine Fähre in Richtung seines neuen Soloalbums wiederum begibt sich Panda Bear, mit Unterstützung seiner Bandkollegen vom Animal Collective.Derya Yıldırım & Grup Şimşek kündigen ein neues Album an; Neues hören wir auch von Σtella und Morgan Nagler (Whispertown), die ihr Solodebüt gibt. Außerdem widmen wir uns dem Jungle-Klassiker „Incredible“ von M-Beat und General Levy.