Arooj Aftab

Arooj Aftab Arooj Aftab gilt als Schlüsselfigur der pakistanischen Indie-Musikszene (Foto: Blythe Thomas)

Arooj Aftab (geboren am 11. März 1985) ist eine pakistanische Sängerin, Komponistin und Produzentin. Ihr kritisch gelobtes Debütalbum „Bird Under Water“ hat sie im Jahr 2014 selbst veröffentlicht.

In einer innovativen Soundkulisse mit Einflüssen aus traditioneller pakistanischer Musik, Jazz, Elektronik und Minimal Music inszeniert Arooj Aftab ihren gefühlvollen Gesang und ihre poetischen Texte, für die sie sich von der mystischen Dichtung der Sufi inspirieren lässt. Sie wurde damit zu einer der international bekanntesten Vertreter*innen moderner Musik aus Pakistan: im Jahr 2022 gewann Aftab für ihr Stück „Mohabbat“ als erste pakistanische Musikerin überhaupt einen Grammy Award. Geboren wurde die Künstlerin als Kind pakistanischer Immigrant*innen in der saudi-arabischen Hauptstadt Riad. Als sie zehn Jahre alt war, kehrte ihre Familie nach Pakistan zurück, wo sich Arooj im jungen Alter das Gitarrespielen und Singen beibrachte. Als Teenager war sie eine der ersten jungen Künstler*innen in ihrem Heimatland, die das Internet nutzten, um ihre Musik zu verbreiten. Sie wurde damit zu einer der Schlüsselfiguren in der Entstehung der pakistanischen Indie-Musikszene. Mitte der 2000er zog Aftab für ein Studiums der Musikproduktion nach Boston. Nach ihrem Abschluss siedelte die Künstlerin nach New York um, wo sie durch ihren originellen Sound schnell Teil der Szene für Neue Musik wurde. 2014 erfolgte die Veröffentlichung ihres kritisch gepriesenes Debütalbums „Bird Under Water“ im Eigenverlag.

Arooj Aftab hat sich seither zu einer in hohem Maße anerkannten Komponistin und Musikerin entwickelt, die regelmäßig für einige der populärsten Musikfestivals der Welt gebucht wird. Ihre Alben – darunter das 2018 erschienene Ambient-Werk „Siren Islands“ oder das zutiefst persönliche „Vulture Prince“ von 2021, auf dem die Musikerin unter anderem über den Tod ihres jüngeren Bruders singt – werden medial begeistert empfangen.



Arooj Aftab im Programm von ByteFM:

Arooj Aftab – „Night Reign“ (Rezension)

Von Jan Boller
(04.06.2024)
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Arooj Aftab – „Night Reign“ (Rezension)
Arooj Aftab – „Night Reign“ (Verve) // Mit dem Album “Vulture Prince“ von 2021 vollzog Arooj Aftab den Schritt von einer musikalischen Randerscheinung zum Kritiker*innenliebling. Ihr Song „Mohabbat“ wurde im Jahr 2022 zum erstmaligen Preisträger in der neuen Grammy-Kategorie „Best Global Music Performance“ und setzte sich dabei gegen so unterschiedliche afrikanische Künstler wie Burna Boy, Femi Kuti und Wizkid durch. Obwohl (oder weil) bei der Vergabe der Preise identitätspolitisch argumentiert wird, bilden diese All-In-Kategorien vor allem die Diversity-Rahmung für die Hauptpreise des wichtigsten Musik-Awards der Welt und verschleiern die Tatsache, dass auch „Global Music“ nicht die ganze, sondern nur den Rest der Welt meint. // Die Wirklichkeit ist komplexer als jede Grammy-Award-Schublade. Arooj Aftab ist Teil der bestens vernetzten New Yorker Musikszene und schöpft insbesondere aus dem seit jeher global denkenden Kreativpool der New Yorker Downtown Avantgarde. Die umfangreiche Gästeliste ihres neuen Albums „Night Reign“ ist so vielfältig wie illuster und reicht von Moor Mother bis Elvis Costello. Live werden die präzise arrangierten, aber wandelbaren Stücke in wechselnden Dreier- oder Viererbesetzungen mit unterschiedlichen Instrumentierungen aufgeführt. Ihre engsten Mitstreiter*innen sind dabei der Gitarrist Gyan Riley (Sohn des großen Avantgarde-Komponisten Terry Riley und vielfacher Sideman von John Zorn), die Harfenistin Maeve Gilchrist und Shahzad Ismaily (u. a. Secret Chiefs 3, Marc Ribot’s Ceramic Dog). Auch sie sind allesamt Verfechter*innen einer inter- und transkulturellen Achtsamkeit und werden von Aftab mit großer musikalischer Expertise (immerhin hat sie am Berklee College Of Music in Boston Musik Musikproduktion und Komposition studiert) sanft dirigiert. War die düstere Stimmung auf „Vulture Prince“ noch dem Gedenken an Aftabs jüngeren Bruder geschuldet, der 2018 starb, erschließt „Night Reign“ das sinistere Terrain der Nacht in ganz neuen Facetten. Neu ist auch, dass Arooj Aftab vielfach Brüche in das wohlklingende Sound-Design des Vorgängers einspeist. „Night Reign“ ist eine Ecke kantiger, aber auch lustvoller. Arooj Aftab gönnt sich mehr Temperament, sie schafft Stimmungen, die gegeneinander aufbegehren. Sie singt häufiger in englischer Sprache und das bedeutet auch, dass sie sich textlich einem größeren Publikum ausliefert. Ausgerechnet den oft als Schmachtfetzen intonierten Jazzstandard „Autumn Leaves“ dreht Arooj Aftab mithilfe des Jazz-Weirdos James Francies einmal von rechts auf links (oder von weich auf hart) und lässt die fallenden Blätter wie Hagelkörner ans Fenster schmettern. Mit „Last Night (Reprise)“ feiert das auffälligste Stück auf „Vulture Prince“, das schwitzige Bar-Jazz-Stück „Last Night“, seine rauschhafte Wiederauferstehung. In der Hitze dieser Nacht scheinen unaussprechliche Dinge vor sich zu gehen: Auf dem Grundgerüst eines slappenden Basses schießt sich Aftab mithilfe von Gitarre (Kaki King), Flöte (Cautious Clay) und Harfe (Maeve Gilchrist) in ein Opium-Nirvana sondergleichen. „Whiskey“ scheint diesen Faden aufzunehmen und deutet eine schwerfällige Katermusik an („Your head gets heavy and Rests on my shoulder, because you drink too much whiskey when you're with we“), die sich im Verlauf in einer leichtfüßigen Glückseligkeit verliert. // Im Schlusslied „Zameen“ taucht Marc Anthony Thompson alias Chocolate Genius auf. Thompson war Initiator und Kopf des Neo-Soul-Kollektivs Chocolate Genius, Inc., dessen Output trotz Features von Moby, Meshell Ndegeocello oder Van Dyke Parks viel zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt wurde. In den vergangenen Jahren war es still um Thompson geworden, seine Einladung ist auch ein schönes Beispiel dafür, wie Arooj Aftab sich immer mehr zu einem neuen Fixstern einer Jazz-beeinflussten Pop-Avantgarde entwickelt.

Alben des Jahres 2024 – Die Favoriten des ByteFM Teams

Von ByteFM Redaktion
(13.12.2024)
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Alben des Jahres 2024 – Die Favoriten des ByteFM Teams
Arooj Aftab – „Night Reign“ // Arooj Aftab – „Night Reign“

Konzertkalender

Superman

(18.10.2024 / 17:00 Uhr)
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Mit Musik von Aaron Frazer, YellowStraps, Fastmusic, Arooj Aftab und vielen mehr. 

ByteFM Mixtape

Kampnagel

(02.08.2022 / 20:00 Uhr)
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ByteFM Mixtape - Kampnagel
Mit Songs von Hercules & Love Affair, Fuffifufzich, Arooj Aftab, Ghostpoet u. v. a. m.

Silent Fireworks

Let No Man Steal Your Thyme!

(09.10.2021 / 12:00 Uhr)
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Musik für den Rückzug und die innere Einkehr mit Arooj Aftab, Philip Glass und Anne Briggs

Neuland

Viel Glück und so

(31.03.2023 / 12:00 Uhr)
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Weitere Neuerscheinungen kommen von Altin Gün, Eddie Chacon, Barrie und Arooj Aftab.

In Between Ears

It ain't necessarily Jazz

(20.05.2023 / 13:00 Uhr)
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Freut Euch auf: Offra Harnoy & Mike Herriott / Arooj Aftab, Vijay Iyer & Shazad Ismaily / Gilbert Paeffgen / Okidoki Quartet / Marti Hayes & The Common Ground Ensemble / Paolo Fresu / Ensemble 0 / Billy Childs / Raffaele Casarano / Trieders Holz / E.N.D.E.

In Between Ears

Pfeifenorgel und schöne Stimmen ...

(06.07.2024 / 13:00 Uhr)
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... aus Estland mit 6Hunesseq; Klaviermusik von Debussy und Glass gespielt von Alexandre Tharaud; moderner Gipsy von Marion & Sobo Band, Bossa Nova Hotel auf Gomera, aus Dänemark Smag Pa Dig Selv, Jazz mit Strings von Sameka und schöne Stimmen mit Jazz von Arooj Aftab.

Verstärker

Andacht

(22.12.2021 / 19:00 Uhr)
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Mit Musik von GAS, Arooj Aftab, Robert Ames, Burial, Sofia Kourtesis, YL Hooi, Jeff Parker und Joni Mitchell.

Songs des Jahres 2022

Von ByteFM Redaktion
(14.12.2022)
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Songs des Jahres 2022
Arooj Aftab – „Udhero Na“ (feat. Anoushka Shankar)

ByteFM Mixtape

Jazz thing

(07.07.2024 / 12:00 Uhr)
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Neue Lieblingsmusiken der Jazz-thing-Redaktion von Nduduzo Makhathini, Meshell Ndegeocello, Ezra Collective, Iiro Rantala, Brad Mehldau, Arooj Aftab oder Tamara Lukasheva.

Neuland

Surprise, Surprise

(31.05.2024 / 12:00 Uhr)
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Dolle Drops dieser Tage u. a. von BadBadNotGood, dem Eric Chenaux Trio, Richard Hawley, Arooj Aftab, Bat For Lashes, Ezra Feinberg, Farhot, Habibi, Lucy Kruger & The Lost Boys, Beak>, Dana Gillespie, King Hannah und Angela Aux.

Songs des Jahres 2024 – Die Favoriten des ByteFM Teams

Von ByteFM Redaktion
(11.12.2024)
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Songs des Jahres 2024 – Die Favoriten des ByteFM Teams
Arooj Aftab – „Raat Ki Rani“

Konzertkalender

Starfruits & Superorganisms

(19.08.2022 / 17:00 Uhr)
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Konzertkalender - Starfruits & Superorganisms
Es stehen wieder jede Menge Konzerte an: unter anderem von Jon Hopkins, Superorganism, Moonchild, Arooj Aftab und Helge Schneider.