Popol Vuh

Popol Vuh waren ein zwischen 1969 und 2001 aktives deutsches Musikkollektiv um den Tasteninstrumentalisten Florian Fricke. Gegründet wurde es in München. Ihr Debütalbum „Affenstunde“ ist 1970 über das US-Label Liberty Records (Can, Amon Düül II, Hawkwind) erschienen. 

Ursprünglich als Elektronik-Projekt gegründet – ein Bereich, in dem sie heute als Pioniere gelten – wandten sich Popol Vuh bald organischer Musik aus aller Welt zu. Besonders fasziniert war Gründer Florian Fricke von mystischer und spiritueller Musik aus Asien, die die transzendentalen Klanglandschaften der Gruppe ab dem dritten Album „Hosianna Mantra“ von 1972 prägten. Im selben Jahr steuerten Popol Vuh ihren ersten Soundtrack zu einem Werner-Herzog-Film bei: „Aguirre, der Zorn Gottes“. Da der ikonische Regisseur ein großer Bewunderer der Gruppe war, folgten viele weitere Zusammenarbeiten, etwa für „Jeder für sich und Gott gegen alle“ (1974), „Nosferatu: Phantom der Nacht“ (1979) und „Fitzcarraldo“ (1982). Gegründet wurden Popol Vuh von Florian Fricke zusammen mit dem Filmemacher Frank Fiedler (Synthesizer, Produktion) und dem bildenden Künstler Holger Trülzsch (Percussion). Im Laufe der Zeit waren viele weitere Personen Teil des Kollektivs, darunter der später als Ambient-Musiker bekannt gewordene Klaus Wiese und die koreanische Sängerin Djong Yun. In den 1970er-Jahren veröffentlichten die Musiker*innen zahlreiche Alben, wobei ihnen medial gerne der Krautrock-Stempel aufgedrückt wurde. Popol Vuh selbst bevorzugten eigens kreierte Genrebegriffe wie „Cosmic Space Music“ oder „Love Music“. 

Auch in den 80ern war die Gruppe weiterhin aktiv. In den 90ern verarbeitete sie zusätzlich Techno-Elemente in ihrer Musik. Mit dem Tod von Florian Fricke im Jahr 2001 endete die Laufbahn von Popol Vuh.