Shara Nelson

Shara Nelson Shara Nelson (Album-Cover „What Silence Knows“)

Shara Nelson (*1965, London, UK) ist eine englische Sängerin und Songschreiberin. Sie ist vor allem als Sängerin und Co-Autorin der Hits „Unfinished Sympathy” und „Safe From Harm” (beide 1991) der Trip-Hop-Band Massive Attack bekannt. Von ihren Solo-Singles waren „Down That Road”, „One Goodbye In Ten” (beide 1993) und „Uptight” (1994) besonders erfolgreich.

Bereits 1983 veröffentlichte Shara Nelson ihre erste Single mit Shara Nelson & The Circuit, „Aiming At Your Heart”. 1986 folgte „Can't Get Over You” unter dem Namen „Shara”. Beide Singles hinterließen wenig Eindruck – ein Schicksal, das auch ihre nächsten beiden Singles teilten. In den späten 1980ern schloss sie sich in Bristol The Wild Bunch an, aus denen dann Massive Attack hervorgingen, an deren ersten Album „Blue Lines” Nelson maßgeblich beteiligt war. 1993 belebte sie ihre Solokarriere neu und veröffentlichte das Album „What Silence Knows”, das bis auf Platz 22 der UK-Charts stieg. Auch die ausgekoppelten Singles „Uptight”, „Safe From Harm” und „Down That Road” platzierten sich um die Top-20-Marke.

Sharon Nelsons nächstes Album „Friendly Fire” verkaufte sich schlechter. Diese kommerzielle Abwärtstendenz setzte sich weiter fort. 1997 steuerte sie den Gesang zu dem Song „Moonraker” für das Projekt ”Shaken Not Stirred: The David Arnold James Bond Projekt” bei. Das Original wurde von „Goldfinger”-Sängerin Shirley Bassey gesungen. 2003 nahm sie mit Adrian Sherwood die Single „Hari Up Hari” auf. Gegen Nelson wurde 2011 ein Kontaktverbot zum Radio-DJ Pete Tong und seine Frau verhängt, da sie diesen über einen längeren Zeitraum belästigt hatte. Nelsons Output ist ab Ende der 1990er sporadischer geworden, sie hat aber immer wieder Vocals zu den Songs anderer Künstler*innen beigesteuert und arbeitet an eigenen Stücken.



Shara Nelson im Programm von ByteFM:

School Of Rock

Shara Nelson: Unfinished Sympathy 1983-2020

(07.02.2021 / 11:00 Uhr)
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School Of Rock - Shara Nelson: Unfinished Sympathy 1983-2020
Dieser Tage jährt sich die Veröffentlichung von Massive Attacks Album „Blue Lines“ zum 30. Mal. Während sich auch immer viel zu den Heldentaten und -tagen von 3D, Daddy G und Co. sagen lässt, nimmt die School Of Rock dies zum Anlass, einen Blick auf die unstete Laufbahn von Shara Nelson zu werfen, auf dem Höhepunkt ihrer Karriere Sängerin auf dem ersten Massive-Attack-Album und dann ein wenig glückloser mit ihrer weiteren Solo-Karriere. // Mit dem von ihr mitgeschriebenen „Unfinished Sympathy“ kann Shara Nelson einen oft als relevantesten Song der 1990er beschrieben Track in ihrer Diskografie aufweisen, mit insgesamt vier Tracks ist sie die wichtigste Gast-Stimme auf „Blue Lines". Trotzdem ist die Musikerin aus London heute kaum noch namentlich bekannt. Als ihr, in einer offenbar psychisch schwierigen Episode, 2010/2011 von DJ, Produzent, Radiomacher und Labelbetreiber Pete Tong (selber längst zum Ritter geschlagen) gerichtlich ein Kontaktverbot auferlegt wurde, erbrach sich die britische Boulevard-Presse in herablassender Häme über den längst vergessenen Popstar. Aus besseren Tagen von Shara Nelson berichtet die School Of Rock, als mit ihrem speziellen Timbre, ihren eigenen Melodieführungen, ihrem Sound und ihren Texten nicht nur 1991 die Musik der Bristoler Megastars in spe Massive Attack und deren Vorgänger-Formation The Wild Bunch veredelte, sondern auch die von On-U Sounds Adrian Sherwood, Jah Wobble, Saint Etienne, Dave Stewart, Gurus Jazzamatazz, Cuba, Little Axe und diversen House- und Breakbeat-Produzenten.

„Safe From Harm“: 30 Jahre „Blue Lines“ von Massive Attack

Von ByteFM Redaktion
(08.04.2021)
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„Safe From Harm“: 30 Jahre „Blue Lines“ von Massive Attack
Massive Attacks entschleunigter, von Dub beeinflusster Sound fusionierte, was Anfang der 90er in der Luft lag. Sie machten Musik, auf die die Welt gewartet hatte, ohne es zu wissen. Ihr Potenzial schon früh erkannt hat die Sängerin Neneh Cherry. Diese war mit der Band Rip Rig & Panic in den 80ern selbst Teil der Bristoler Musikszene. Cherrys finanzielle Förderung der Aufnahmen von „Blue Lines“ war wichtig für die Band. Nicht nur monetär, sondern auch ideell. Die Mitglieder geben nämlich zu, dass sie sich sonst vielleicht nie zu Albumaufnahmen aufgerafft hätten. Geprägt wird „Blue Lines“ auch durch den Gesang von Shara Nelson und die Raps von Tricky, der sich damals noch Tricky Kid nannte. Wenig später versuchten sich Nelson und Tricky mit unterschiedlichem Erfolg solo. In unserem Track des Tages hören wir eine Band, deren Chemie für einen kurzen Augenblick perfekt war. // Wer mehr über die Band und das Album erfahren möchte, findet im ByteFM Sendungsarchiv diverse Spezialsendungen zum Thema: So hat sich unser Moderator Marcus Maack im ByteFM Container vom 27. Juni 2018 genauer mit den Anfängen der Band aus Bristol befasst. Gleiches tat Juliane Reil in einem ByteFM Container vom 10. März 2014. Darin zu hören sind unter anderem Auszüge aus ihrem Interview, das sie mit Robert Del Naja geführt hat. In ihrer Sendung Keep It Real hat Juliane Reil am 4. April 2016 außerdem „Blue Lines“ genauer unter die Lupe genommen. Shara Nelson, der wohl bekanntesten Gaststimme von Massiv Attacks Debüt, widmete Christian Tjaben am 7. Februar 2021 eine Ausgabe seiner Sendung School Of Rock. Mitglieder im Förderverein „Freunde von ByteFM“ finden alles Sendungen in unserem Archiv.

Blaupause der 90er: The Wild Bunch

Von ByteFM Redaktion
(18.12.2019)
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Blaupause der 90er: The Wild Bunch
Die Blaupause der 90er entstand bereits in den 80er-Jahren im britischen Bristol. Massive Attacks „Blue Lines“ gilt als eines der einflussreichsten Alben seiner Dekade. Prägend nicht nur für Trip-Hop, sondern auch für die Vermischung von HipHop, Dub, R&B und Rock. Unter anderem. Jedoch hatte „Blue Lines“ eine Vorgeschichte. Die Neugier und der organische Eklektizismus waren schon Ende der 80er charakteristisch für eine junge Clique aus Bristol, aus der Massive Attack hervorgehen würden. The Wild Bunch nannte sie sich, und sie war nicht die einzige Gang in der Stadt. Es lag etwas in der Luft in Bristol. Und das führte mehrere dazu, Liebeslieder und 60er-Pop in HipHop-Gewässer zu überführen. Smith & Mighty etwa. Das mit The Wild Bunch befreundete Duo veröffentlichte 1987 und 1988 mit „Anyone“ und „Walk On“ wegweisende Burt-Bacharach-Adaptionen. Shara Nelson, die später kurz, aber erfolgreich bei Massive Attack singen sollte, ging zur gleichen Zeit mit Adrian Sherwood ins Studio. Mit dem Reggae-Produzenten entstand ein ebenso zeitgemäßes Update des The-Temptations-Stücks „Aiming At Your Heart“. Und auch bei The Wild Bunch: Bacharach auf dem Notenblatt, Shara Nelson am Mikrofon. „The Look Of Love“ nimmt stimmlich und rhythmisch einiges vorweg, was Massive Attack zum Durchbruch verhelfen sollte. Deren „Unfinished Sympathy“ war slicker produziert und ausgefeilter, aber prinzipiell war alles bereits in „The Look Of Love“ als Blaupause der 90er angelegt.

Massive Attack - „Blue Lines“ (Album der Woche)

Von ByteFM Redaktion
(27.12.2021)
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Massive Attack - „Blue Lines“ (Album der Woche)
Robert „3D“ Del Naja, Grantley „Daddy G“ Marshall und Andrew „Mushroom“ Vowles, die Autoren dieses zeitlosen Klassikers, starteten ihre musikalische Karriere im Bristol der 80er-Jahre. Dort waren sie Teil von The Wild Bunch, einem einflussreichen Kollektiv der britischen Soundsystem-Subkultur. 1988 emanzipierten sich die drei Künstler mit einem eigenen Projekt. Massive Attack waren geboren. Mit der finanziellen Unterstützung ihrer frühen Förderin Neneh Cherry und der gesanglichen Unterstützung von Rapper Adrian „Tricky“ Thaws und Sängerin Shara Nelson begab sich die Band Anfang der 90er ins Studio, um ihr Debütalbum aufzunehmen.