Annette Peacock

Annette Peacock ist eine einflussreiche US-amerikanische Sängerin, Songwriterin, Produzentin und Arrangeurin, die als Pionierin der elektronischen Musik gilt. Ihr Debütalbum, der Kritiker*innenliebling „I’m The One“ ist im Jahr 1972 über RCA erschienen.
Annette Peacock hat sich als eine der ersten Musiker*innen, die in den 1960er-Jahren ihre abenteuerlichen Vocals durch den Prototyp eines Moog-Synthesizers jagte, sowie durch exzentrische Kompositionen zwischen Free-Jazz, experimenteller Elektronik, Blues, Funk, Art-Rock und weiteren Stilen einen Status als Innovatorin erarbeitet. Ihr Debütlangspieler „I’m The One“ gilt als Meilenstein der elektronisch manipulierten Musik und soll seinerzeit sogar David Bowie und sein Album „Aladdin Sane“ (1973) inspiriert haben. Der britische Superstar platzte während der Aufnahmesessions zu „I’m The One“ überraschend herein und soll von seiner deutlich unbekannteren, US-amerikanischen Kollegin kurzerhand wieder hinausgeworfen sollen sein. Kurze Zeit später fragte Bowie Peacock nach Unterstützung für „Aladdin Sane“ – und erhielt erneut eine Abfuhr. Geboren wurde die eigenwilligen Künstlerin 1941 als Annette Coleman in New York City. Sie wuchs in Kalifornien auf, wo sie ab ihrem vierten Lebensjahr Musik komponierte. In den 1960ern tourte die Musikerin, die nach ihrer Heirat mit dem Miles-Davis-Bassisten Gary Peacock dessen Nachnamen annahm, mit dem Free-Jazz-Wegbereiter Albert Ayler durch Europa. Etwas später ging Peacock eine Liebesbeziehung zu dem Jazzpianisten Paul Bley ein, für den sie mehrere Stücke komponierte. Ende der 60er gründeten die beiden Musiker*innen mit Bley-Peacock Synthesizer Show eine der ersten elektronischen Jazz-Formationen.
Der große Erfolg war Annette Peacock trotz ihrer außerordentlichen Fähigkeiten nie beschert. Das Album „I’m The One“ sowie ihre ausgefallenen, Synthesizer-basierten Liveperformances genießen dennoch Kultstatus. Im Laufe ihrer Karriere hat Peacock mit angesehenen Kolleg*innen wie Karl-Heinz Stockhausen, Brian Eno und Coldcut gearbeitet. Im Jahr 2014 hat Peacock den kritisch gelobten Langspieler „I Belong To A World That's Destroying Itself“ veröffentlicht.
Annette Peacock im Programm von ByteFM:
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