Bratmobile

Bratmobile Bratmobile

Bratmobile waren eine US-amerikanische Punk-Rock-Band, die 1991 in Olympia, Washington gegründet wurde. Sie bestand aus Alison Wolfe (Gesang), Erin Smith (Gitarre) und Molly Neuman (Schlagzeug) und gehörte zu den einflussreichsten Vertreterinnen der Riot-Grrrl-Bewegung. Ihr Debütalbum „Pottymouth“ ist 1993 über Kill Rock Stars (Bikini Kill, Sleater-Kinney, Deerhoof) erschienen. 

Bratmobile zeichnen sich, wie die Riot-Grrrl-Bewegung im Allgemeinen, durch eine radikalfeministische Attitüde und einen ausgeprägten DIY-Ethos aus. Ihre Songs sind zumeist rotzig, vereinen Elemente aus Punk, Pop und Garagenrock und sind technisch unkompliziert. Präsentiert werden sie im rohen Lo-Fi-Gewand. In ihren Lyrics beschäftigte sich die Band unter anderem mit Geschlechterrollen, Szene-Gehabe und Liebesbeziehungen. Alison Wolfe und Molly Neuman traten Anfang der 90er zunächst als Herausgeberinnen des einflussreichen feministischen Fanzine „Girl Germs“ in Erscheinung. Das Zine bot bereits früh zahlreichen Riot Grrrls und Queercore-Musiker*innen eine Plattform, darunter Kathleen Hanna (Bikini Kill) und Kaia Wilson (Team Dresch). Als Wolfe und Neuman Bratmobile gründeten, konnten sie keine Instrumente spielen und sangen ihre Songs a capella. Ihren ersten Gig absolvierten sie im Februar 1991 als Duo, als Vor-Act von unter anderem Bikini Kill. Dabei waren die beiden Künstlerinnen abwechselnd an Gesang, Gitarre und Drums zu hören. Das Konzert kam trotz der musikalischen Unerfahrenheit des Duos sehr gut an und Bratmobile schafften es schnell, sich als ernstzunehmende Punk-Band zu etablieren. Im Sommer 1991 wurde die Gruppe um die Gitarristin Erin Smith erweitert. In den folgenden Jahren spielte das Trio eine EP, zwei LPs und eine Peel-Session ein. 1994 lösten sich Bratmobile während eines Konzerts auf. 1998 kam es zu einer Reunion, die bis 2003 anhielt. Sein drittes und letztes Album „Girls Get Busy“ veröffentlichte das Trio 2002. Die drei ehemaligen Mitglieder sind nach wie vor als Musikerinnen und/oder Aktivistinnen tätig. So erschien beispielsweise 2020 die Debüt-EP von Cliquey Bitches, der Band von Alison Wolfe, Alice Bag (Bags) und Seth Bogart (Hunx & His Punx). 

Anlässlich des 20. Jubiläums von „Ladies, Women And Girls“ – dem zweiten Album von Bratmobile – war das Stück „Gimme Brains“ daraus im Oktober 2020 ByteFM Track des Tages.



Bratmobile im Programm von ByteFM:

„Gimme Brains“: 20 Jahre „Ladies, Women And Girls“ von Bratmobile

Von ByteFM Redaktion
(24.10.2020)
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„Gimme Brains“: 20 Jahre „Ladies, Women And Girls“ von Bratmobile
Bratmobile (Foto: Greg Neate, CC BY 2.0, via Wikimedia Commons) Mit Handclaps und Lo-Fi-Rotz forderte die US-Punkband Bratmobile vor 20 Jahren Hirn ein. „Gimme Brains“ heißt ein Song von ihrem 2000er Album „Ladies, Women And Girls“, dessen Jubiläum genau auf den heutigen Tag fällt. „Damen, Frauen und Mädchen“ im Titel zu führen, war natürlich programmatisch. Nicht nur für die Band, sondern die gesamte Riot-Grrrl-Szene, deren Teil Bratmobile waren. Auch wenn der Begriff „Riot Grrrl“ gerne als Label auf alles geklatscht wird, wo Frauen und verzerrte Gitarren drin sind, trifft die Bezeichnung in diesem Falle zu. Denn letztlich steht der Begriff für eine feministische Punk-Szene, die Anfang der 90er-Jahre im US-Bundesstaat Washington ihren Ursprung genommen hat. Die bekanntesten Protagonist*innen dieser äußerst politischen, feministischen und queeren Musikszene kamen aus der Stadt Olympia: Sleater-Kinney, Team Dresch und Bikini Kill. Kathleen Hanna und Tobi Vail von Bikini Kill waren es dann auch, die Anfang der 90er das ursprüngliche „Riot-Grrrl“-Fanzine herausgaben, dessen Name zur Bezeichnung der Szene wurde. Die eben mehr als nur ein bestimmter Sound war, sondern für die Zusammenhalt und Unterstützung alles bedeutete. Allison Wolfe, Erin Smith und Molly Neuman gehörten zu den wichtigen Figuren der Bewegung. Als Aktivistinnen und unter dem Namen Bratmobile als Band. Die im Jahr 2000 mit ihrer zweiten LP eines des besten Riot-Grrrl-Alben gemacht hat. Das Album „Ladies, Women And Girls“ von Bratmobile ist heute vor 20 Jahren am 24. Oktober 2020 auf dem Label Lookout! erschienen. Das Stück „Gimme Brains“ von dem Album ist heute unser Track des Tages. Hört und seht ihn Euch hier an:

Container

Seth Bogart

(23.01.2021 / 12:00 Uhr)
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Container - Seth Bogart
Die Sendung nimmt das Album zum Anlass, einen Überblick über Seth Bogarts künstlerisches Schaffen zu geben. Außerdem mit dabei: Bratmobile, Bags, The Magnetic Fields.

Was ist Musik

Lipstick & andere Traces

(18.01.2015 / 19:00 Uhr)
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“I want women to be liberated and still be able to have a nice ass and shake it!" Mit diesem Satz greift Shirley MacLaine in den aktuellen Arschkulturkampf (Sonja Eismann) ein und landet unter dem Pseudonym Chra ft. Vera Kropf einen Untergrund-Hit. Eine Protagonistin des aktuellen Arschkulturkampfes ist Nicki Minaj. Dazu Hengame Yaghoobifarah in der taz: „Pink ist die Erkennungsfarbe der US-amerikanischen Rapperin Nicki Minaj, die derzeit mit ihrem neuen Album, "The Pinkprint", und feministischen Positionierungen für Schlagzeilen sorgt(…)Pink wird nicht nur mit Sexismus verknüpft, sondern auch mit Sex. Nicht nur der deutschsprachige Feuilleton weiß, worum es geht, wenn eine Nuance "Muschirosapink" benannt wird.“ Verabschieden müssen wir uns leider von „der legendären Kim Fowley, die einige der Songs (des aktuellen Albums von Ariel Pink) mitgeschrieben hat, während sie sich von einer Krebstherapie erholte.“ Kaum hatte die von der Telekom finanzierte Zeitschrift Electronic Beats das geschrieben, war's aus mit der Erholung. Hat Kim Fowley sich umgebracht, weil sie keine Frau mehr sein wollte? Joni Mitchell macht ja auch keine Musik mehr. Sie hat jetzt einen neuen Job: Model für Yves Saint Laurent. Tolle Fotos, Joni beim Rauchen, Joni mit Hut und Gitarre als Joni Winter. „Außerdem brachte Riot Grrrl nicht nur sprachlich Revolution und Frau-, beziehungsweise Mädchensein zusammen. Die Bewegung habe auch tabuisierte Bilder zurückgewonnen, sagt die Künstlerin Allison Wolfe der Band Bratmobile, und möglich gemacht, dass Lippenstift und Röcke heute mit Feminismus und Punk zusammengehen.“ (Diviam Hoffmann in der taz zum neuen Album von Sleater-Kinney)