Jay Reatard

Jay Reatard Der Punk-Musiker Jay Reatard hinterließ ein umfangreiches Werk, als er 2010 mit 29 Jahren starb (Foto: Bill Shouldis, CC BY 2.0, via Wikimedia Commons)

Jay Reatard (*1. Mai 1980 als Jimmy Lee Lindsey Jr. – 13. Januar 2010) war ein US-amerikanischer Rockmusiker aus Memphis, Tennessee. Er sang, spielte Gitarre und Schlagzeug bei der Punkgruppe The Reatards, die er 1995 als Ein-Mann-Band gegründet hatte. „Blood Visions“, die erste LP, die er als Jay Reatard veröffentlichte, ist 2006 über das kalifornische Indielabel In The Red (Thee Oh Sees, Black Lips, Kid Congo) erschienen. 

Kurze und schnelle Punksongs im dreckigen Garagenrock-Soundgewand haben Jay Reatard in einschlägigen Kreisen eine treue Fangemeinde eingebracht. Der Output des Künstlers, der die High School als 15-Jähriger schmiss, um sich Musikprojekten zu widmen, war angesichts seines kurzen Lebens beträchtlich und umfasste unter anderem Aufnahmen mit Bands wie Lost Sounds, Bad Times und Destruction Unit. Reatards erstes Demotape fand Gefallen bei Eric Friedl, Teil der Garage-Rock-Gruppe Oblivians, Gründer von Goner Records und eines von Reatards großen Idolen. Friedl veröffentlichte 1998 die 7″-EP „Get Real Stupid“, die sein junger Kollege als The Reatards aufgenommen hatte. Zuerst bestand die Band nur aus ihm, nach der ersten Platte holte sich Reatard dann Verstärkung. Die erste Single unter dem Namen Jay Reatard brachte er 2006 heraus. Nach ein paar weiteren Singles bekundeten Major-Labels ihr Interesse. Reatard unterschrieb schließlich einen Vertrag bei Matador und brachte dort 2009 das vielbeachtete Album „Watch Me Fall“ heraus.

Nur fünf Monate später, am 13. Januar 2010, wurde Jay Reatard tot in seinem Bett gefunden. Er war anscheinend an einer hochdosierten Mischung aus Alkohol und Kokain gestorben. Reatard wurde mit seiner weißen Flying-V-Gitarre begraben.

[Foto: Bill Shouldis, CC BY 2.0, via Wikimedia Commons]



Jay Reatard im Programm von ByteFM:

Jay Reatard starb vor fünf Jahren

Von ByteFM Redaktion
(13.01.2015)
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Jay Reatard (Foto: Matador) Musik ist besser als Schule, das dachte sich Jay Reatard, der am 1. Mai 1980 als Jimmy Lee Lindsey geboren wurde, mit 15 und liess die High School hinter sich. Rock, Grunge und Punk hatte er schon früh entdeckt. Ein Konzert von Rocket From The Crypt und Oblivians machte ihm dann 1995 endgültig klar, dass er lieber in Clubs und Probe- als in Klassenräumen sitzen möchte. // Er selbst war an diversen Projekten beteiligt, darunter Lost Sounds, Bad Times und Destruction Unit. Die erste Single unter dem Namen Jay Reatard brachte er 2006 heraus. Nach ein paar Singles mehr bekundeten Major Labels ihr Interesse. Reatard unterschrieb schließlich einen Vertrag bei Matador und brachte dort August 2009 das vielbeachtete Album "Watch Me Fall" heraus. Nur fünf Monate später, am 13. Januar 2010, wurde Jay Reatard tot in seinem Bett gefunden. Er starb anscheinend an einer hochdosierten Mischung aus Alkohol und Kokain. Reatard wurde mit seiner weissen Flying V-Gitarre begraben.

„Rock Bottom“: Kevin Morby mit dem Rücken zur Wand

Von ByteFM Redaktion
(07.04.2022)
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„Rock Bottom“: Kevin Morby mit dem Rücken zur Wand
Mit dem räudig rockenden Song „Rock Bottom“ verneigt sich der US-amerikanische Musiker Kevin Morby vor dem Punk-Sänger Jay Reatard. Damit kontrastiert er seine letzte Single „This Is A Photograph“ ein wenig. Mit dieser kündigte der Sänger und Gitarrist aus Texas vor wenigen Wochen sein gleichnamiges kommendes Album an. Während Morby auf dem Titeltrack einen interessanten Groove zwischen Hillbilly-Folk, Roots-Rock und Gospel erzeugte, geht es nun also ein wenig rauer zu. Immer noch funky – auf eine Art, in der The Rolling Stones in den 70ern funky waren – geht es auf unserem Track des Tages etwas ungestümer zur Sache. Nicht so heftig wie bei Jay Reatard vielleicht, aber der 2010 gestorbene Punk-Sänger hat Morbys Stück auch in erster Linie inhaltlich inspiriert. Wobei die schiebenden Fuzz-Gitarren bei Kevin Morby auch eine kleine musikalische Hommage sind. Als Morby in einem Hotel in Memphis wohnte, während er seinen kranken Vater pflegte, passierte er täglich eine Wandmalerei, die Jimmy Lee Lindsey Jr. alias Jay Reatard darstellte. Dadurch kam er auf die Idee, sich noch einmal mit Reatard zu beschäftigen. Was ihn dann sogar zu einem richtigen Deep-dive in dessen Bio- und Diskografie angetrieben hat. Kevin Morby sieht in Lindseys kurzem Leben eine ganz klassische Geschichte tragischer Pop-Ikonen. Dadurch kam er auch zu dem Titel unseres Tracks des Tages. Er bedeutet soviel wie „ganz unten angekommen“. Denn wie zahlreiche Held*innen der Popkultur stieg auch der in prekären Verhältnissen aufgewachsene Jay Reatard steil zum Star auf. Woran er dann später zerbrach. Aber was Morby in seinem Stück einfängt, ist der Moment, in dem man gerade Kraft daraus schöpft, mit dem Rücken zur Wand zu stehen.

Jay Reatard stirbt im Alter von 29 Jahren

Von ByteFM Redaktion
(14.01.2010)
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Wie u.a. WhiteTapes und die Tageszeitung The Commercial Appeal aus Memphis berichten, starb am gestrigen 13. Januar der Musiker Jay Reatard im Alter von 29 Jahren. Die Todesursache ist noch unklar. // Mehr zum Tod von Jay Reatard erfahrt Ihr im TourKalender mit Oliver Stangl ab 15 Uhr.

80Prozent

(02.02.2010 / 23:00 Uhr)
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80Prozent
Nicht nur der King of Rock starb in Memphis, Tennessee, sondern auch Jimmy Lee Lindsay Jr. alias Jay Reatard. Timo Drechsler und Torsten Fiebig erinnern in der heutigen 80Prozent-Sendung an den King of Garagen-Punk, der Mitte Januar im Alter von nur 29 Jahren tot aufgefunden wurde. Trotz seines frühen Todes ist das Werk Reatards beachtlich: Bei mehr als 100 Platten hat er mitgewirkt - ob als Frontmann, am Schlagzeug oder an Tasten und Knöpfen. Ansonsten gibt es neuen Stoff zum Beispiel von Turbostaat, den Aeronauten und Grizou.

Hidden Tracks

Underloaded

(24.05.2017 / 22:00 Uhr)
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Hidden Tracks - Underloaded
Low Fidelty Rock gibts heute von den üblichen Verdächtigen wie Robert Pollard oder R. Stevie Moore. Dazu steht das Label Flying Nun Records (Neuseeland) und die Band Crescent aus Bristol (UK) auf der Agenda.

Wavves - "King Of The Beach"

Von ByteFM Redaktion
(26.07.2010)
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Der Produzent Dennis Harring (u.a. Modest Mouse) und die Bandmitglieder des im Januar gestorbenen Jay Reatard glaubten aber nach wie vor an das Songwriter-Talent von Nathan Williams und griffen ihm bei seiner neuen Platte stützend unter die Arme. Diese Hilfe und die professionelle Produktion taten den Songs sehr gut. Melodiöser und facettenreicher klingen sie im Gegensatz zu den Vorgängeralben, von ihrer Energie haben sie dabei nichts verloren. Denn nach Garage klingt das alles immer noch, wenn auch weniger lärmig als noch auf „Wavvves“. Und auch Williams’ Herkunft ist nach wie vor unüberhörbar, sei es wegen des Skate-Punks oder der Beach-Boys-Harmonien.

Sunday Service

(13.08.2009 / 20:00 Uhr)
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Neue Musik zwischen Pop und Elektronik. Heute u.a. mit den neuen Alben von Laura Vane, Dial M Für Murder!, Edward Shape und Jay Reatard - präsentiert von Patrick Ziegelmüller

Die Welt ist eine Scheibe

(28.07.2009 / 21:00 Uhr)
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Die Welt ist eine Scheibe
Alles ganz indierocky mit den beiden Neulingen auf Matador: Julian Plenti (aka Paul Banks, dem Sänger von Interpol) und Jay Reatard mit neuen Scheiben genau wie Most Serene Republic aus Kanada.

„Mr. Rager“: Yot Club covert Kid Cudi

Von ByteFM Redaktion
(09.05.2023)
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„Mr. Rager“: Yot Club covert Kid Cudi
Was für viele angehende Künstler*innen ein ferner Traum bleibt, war für Kaiser eher Anlass zur Skepsis. Überwältigt von der Aufmerksamkeit der Musikindustrie zog er mit seinem Heimstudio nach Nashville und entschied sich gegen alle noch so attraktiven Offerten. Stattdessen veröffentlicht er seine Jangle-Pop-Songs im Selbstverlag über eine Betriebsplattform, die keine Anforderung an seine Kunst stellt und ihn alle Urheberrechte behalten lässt. In dieser Unabhängigkeit entstand sein Debütalbum, dessen übersteuerte Gesangsspuren an The Strokes oder Jay Reatard erinnern. Musikalisch hauptsächlich im 80er-DIY-Pop verwurzelt, unternimmt er häufig Ausflüge in verschiedene Genres. Doch Kaisers rauer, analoger Produktionsstil zieht sich als roter Faden durch sein Werk. Einen Monat nach einer um sechs Songs erweiterten Neuauflage des Albums zollt er einem anderen vielseitigen Künstler Tribut. Denn unser Track des Tages ist ein Cover eines Stückes des Rappers und Sängers Kid Cudi.

08.03.: Freud und Leid

Von ByteFM Redaktion
(08.03.2010)
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Dieses Jahr erscheint im bisherigen musikalischen Verlauf sehr ambivalent. Grandiose Veröffentlichungen, tolle neue Bands - und auf der anderen Seite eine Reihe sehr trauriger Nachrichten von plötzlich verstorbenen Musikern wie Vic Chesnutt oder Jay Reatard. Die letzte Nachricht dieser Art erreichte uns gestern: Mark Linkous, Sänger der Band Sparklehorse, nahm sich am Samstag selbst das Leben, wie der amerikanische Rolling Stone berichtet. Mehr zu Mark Linkous, sein Leben und vor allem seine Musik erfahrt ihr heute im ByteFM Magazin ab 15 Uhr mit Jumoke Olusanmi.

Ezra Furman – „Calm Down AKA I Should Not Be Alone“

Von ByteFM Redaktion
(27.05.2019)
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Ezra Furman – „Calm Down AKA I Should Not Be Alone“
Die Vorabsingle „Calm Down AKA I Should Not Be Alone“ macht schnell klar, was das bedeutet: Der Song startet von Null auf Hundert, mit fuzzigen Garage-Gitarren und pumpendem E-Bass. Der sonst so verspielte Singer-Songwriter aus Chicago spuckt hier Textzeilen wie „I wanted nothing more than to open up and bleed“ so hasserfüllt aus, als wäre er Jay Reatard. Dank den augenzwinkernden 60er-Jahre-Whoop-Whoops im Hintergrund und der spürbaren Leidenschaft, die Furman in jede Silbe steckt, macht das alles aber sehr viel Spaß.

ByteFM Magazin

mit Oliver Stangl

(13.01.2015 / 15:00 Uhr)
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Im ByteFM Magazin erinnern wir heute u.a. an den Musiker Jimmy Lee Lindsey Jr. alias Jay Reatard, der heute vor 5 Jahren gestorben ist.

80Prozent

… und die Liebe der Retardierten

(26.02.2019 / 23:00 Uhr)
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Jimmy Lee Lindsay Jr, besser bekannt als Jay Reatard, war keine 30, als er sich den Kopf wegkokste. Dass der Mann in seinem kurzen Leben nicht nur selber unendlich produktiv war, sondern auch in seinem Umfeld jede Menge toller Musik aufgenommen wurde, ist heute ein Thema bei 80 Prozent. Alicja-Pop, Sweet Knives, Angry Angles und The Lids sind nur einige Bands, die in diesem Zusammenhang zu nennen sind. Außerdem gibt es tolle Musik von Die Goldenen Zitronen, Collate, Slant und dem neuen Jens-Rachut-Ding Maulgruppe.

Tickets für Wavves

Von ByteFM Redaktion
(05.11.2010)
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Nathan Williams alias Wavves war fast schon abgeschrieben. Durch Ausraster auf der Bühne, Faustkämpfe mit anderen Bands und Tourabsagen hatte sich Williams, der wohl mit dem Hype um seine Person und das Gerede vom "Next big thing" nicht richtig zurecht kam, langsam einen Britney Spears'schen Ruf verschafft. Aber Produzent Dennis Harring (u.a. Modest Mouse) und die Bandmitglieder des im Januar gestorbenen Jay Reatard glaubten an das Talent von Nathan Williams halfen ihm bei den Aufnahmen zu seiner aktuellen Platte. Und das Ergebnis kann sich sehen lassen: "King Of The Beach" ist ein kurzweiliges Album, das gekonnt Beach-Boys-Harmonie, kalifornischen Skate-Punk und Lo-Fi-Ästhetik verbindet und im Juli unser Album der Woche wurde.

Hidden Tracks

(30.06.2009 / 22:00 Uhr)
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Hidden Tracks
In Hidden Tracks wird der "Punk Spirit" gesucht, The Big Pink, Yo LaTengo, Telekinesis, Jay Reatard sind ihm auf der Spur...

14.01.: Über schlechte Dinge

Von ByteFM Redaktion
(14.01.2010)
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Wie wir schon heute Nacht berichteten, wurde Jay Reatard im Alter von 29 Jahren tot in seiner Wohnung in Memphis aufgefunden. Schon mit 15 Jahren wird die Plattenfirma Goner Records auf Musiker aufmerksam. Es folgen zahlreiche Veröffentlichungen, u.a. zuletzt auf Matador Records. Das Album "Watch Me Fall" sollte Reatards letztes Album sein. Einen Nachruf gibt es beim Guardian. Der österreichische Radiosender fm4 stellt außerdem ein Interview online.

Die Welt ist eine Scheibe

(22.10.2010 / 19:00 Uhr)
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Die Welt ist eine Scheibe
Jerk, Pizzicato Five, Jay Reatard u.v.a.