Bobbie Gentry

Bobbie Gentry Bobbie Gentry (Album-Cover „The Best Of The Capitol Years“)

Bobbie Gentry (Roberta Lee Streeter, *27. Juli 1942, Woodland, Mississippi, USA) ist eine US-amerikanische Sängerin und Songschreiberin, die in den 1960ern zu den ersten Popsängerinnen gehörte, die ihre eigenen Songs schrieben und produzierten. Zu ihren bekannstesten Stücken gehören „Ode To Billie Joe”, „Fancy” und ihre Interpretation des von Burt Bacharach geschriebenen Klassikers „I'll Never Fall In Love Again”. Ihr besonderes Merkmal war ihre markante tiefe Stimme.

Gentrys Eltern trennten sich kurz nach ihrer Geburt und sie wuchs auf dem abgelegenen Bauernhof ihrer Großeltern in Chickasaw County, Mississippi auf. Bereits im Kindesalter begann Gentry, Klavier zu spielen und eigene Stücke zu komponieren. Bei ihrem Vater lernte sie Banjo zu spielen und zog mit 13 Jahren nach Kalifornien zu ihrer Mutter, mit der sie auch zusammen auftrat. Gentry studierte Philosophie in Los Angeles und arbeitete als Model. Gentry wollte ursprünglich als Songschreiberin für andere Künstler*innen arbeiten, bekam nach Demoaufnahmen 1967 jedoch selbst einen Plattenvertrag. Die Single „Ode To Billie Joe” (auch der Name des ersten Albums) wurde in den USA zu einem Nummer-Eins-Hit und war weltweit erfolgreich.

1968 erschien ihr zweites Album „The Delta Sweete”, bei dem sie stärkere Kontrolle ausübte und das künstlerisch eine Weiterentwicklung gegenüber dem aufgrund des Single-Hits hastig zusammengestellten Debüts darstellte. Im gleichen Jahr bekam sie als erste Künstlerin eine eigene Show bei der BBC. Ende 1968 erschien das erfolgreiche Duett-Album „Bobbie Gentry & Glen Campbell”. Bobbie Gentry begann, sich zunehmend in Richtung Soul zu bewegen. Es entstanden die beeindruckenden Alben „Fancy” (1970) und „Patchwork” (1971), die aber kommerziell weniger erfolgreich waren. Nach sieben Alben in nur vier Jahren zog Bobbie Gentry sich weitgehend aus dem Musikgeschäft zurück. Sie trat zwar noch regelmäßig für einige Jahre in Las Vegas auf und nahm 1977 ein weiteres Album auf, das aber aufgrund des kommerziellen Misserfolgs der Vorabsingle „Steal Away” nie erschien. Ihren letzten öffentlichen Auftritt hatte sie 1982 bei den „Academy-Of-Country-Music”-Awards. Seitdem lebt sie zurückgezogen an einem unbekannten Ort in den USA.



Bobbie Gentry im Programm von ByteFM:

Was ist Musik

Ode to Bobbie Gentry ...

(06.08.2017 / 19:00 Uhr)
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Am 3. Juni 1967 springt Billy Joe MacAllister von der Tallahatchie Bridge in Money, Mississippi in den Tod. Das erzählt Bobbie Gentry in "Ode To Billie Joe". Es ist ihre zweite Single und eigentlich sollte "Mississippi Delta" die A-Seite werden, ein classy Stück Blue-Eyed-Funk von einer classy Southern Belle, die aussieht wie eine Kreuzung aus der jungen Elizabeth Taylor und der jungen Cher und mit dreiundzwanzig singt, als hätte sie schon viel gesehen vom Leben. Bevor "Mississippi Delta" auf den Markt kommt, entdeckt die Plattenfirma, dass diese junge Frau aus Mississippi, aufgewachsen in einem Haus ohne elektrischen Strom, noch einen anderen Song auf Lager hat. Auf Lager? Bobbie Gentry schreibt ihre Songs selbst, sie produziert sie auch selbst, aber kriegt auf den Platten keinen Producer-Credit, nicht üblich bei Frauen. "Ode To Billie Joe" erzählt also vom Selbstmord des Billy Joe MacAllister, aber auch von den empathiefreien Reaktionen darauf und von Gerüchten: kurz vor dem Sprung sei Billie Joe mit einer jungen Frau auf der Brücke gesehen worden, und sie hätten einen Gegenstand in den Fluss geworfen. Was für einen Gegenstand? Keine Frage wird Bobbie Gentry in ihrem Leben häufiger gestellt. Die Antwort kennt nur der Wind. Oder wer auch immer. "Gentry said in a November 1967 interview that it was the question most asked of her by everyone she met. She named flowers, an engagement ring, a draft card, a bottle of LSD pills, and an aborted baby as the most often guessed items." // "Ode To Billie Joe" erscheint am 10. Juli als zweite Single von Bobbie Gentry, nach einem Flop 1964. In der letzten Augustwoche geht der Song an die Spitze der US-Charts und bleibt dort vier Wochen. Das schaffen 1967 nicht viele Songs, die um Selbstmord, Abtreibung und schwulen Selbsthass kreisen, 2017 übrigens auch nicht. Knapp drei Jahre, 1970, landet Bobbie Gentrie ihren letzten Hit, "Fancy", die Geschichte eines 17-jährigen Mädchens, das von seiner verzweifelten, vom Vater verlassenen Mutter, mit dem Rat "be nice to gentlemen" und einem fancy dress ausgestattet in die Stadt geschickt wird, um Geld zu verdienen. Auch kein gängiges Pop-Thema, nicht 1970, nicht 2017. Ihre letzte Platte nimmt Bobbie Gentry 1978 auf, wo sie heute ist, das fragen sich viele, auch Kolleginnen, die sie bewundern, von Beth Orton bis Jill Sobule. Letztes Wort von Bobbie Gentry: "'Fancy' is my strongest statement for women's lib, if you really listen to it. I agree wholeheartedly with that movement and all the serious issues that they stand for - equality, equal pay, day care centers, and abortion rights."

School Of Rock

Bobbie Gentry

(07.03.2021 / 11:00 Uhr)
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School Of Rock - Bobbie Gentry
Im Frühjahr 1971 veröffentlichte Bobbie Gentry ihr letztes offizielles Album („Patchwork“), das siebte einer Reihe von Veröffentlichungen bei Capitol Records, die auf die phänomenal erfolgreiche Debüt-Single „Ode To Billie Joe“ von 1967 folgten. Danach blockierten Vertragsstreitigkeiten weitere Veröffentlichungen. Zehn Jahre und ein zwischenzeitlich in der Schublade gebliebenes achtes Album später zog sich die Künstlerin im Alter von nur 40 Jahren komplett aus der Öffentlichkeit zurück. Bis heute gibt es seither keine offiziellen Bilder, Interviews oder öffentliche Auftritte mehr von ihr. // Die School Of Rock zur Sängerin, Songwriterin, Tänzerin, Produzentin, Kostümdesignerin und Anteilseignerin bei der Gründung der Basketball-Mannschaft Phoenix Suns zeigt Bobbie Gentry wirklichkeitstreu in ständiger Konkurrenz zu einer Männer-Generation, die Frauen freiwillig weder Mitsprache noch Credits einräumte. In entsprechenden Rollen Jim Ford, Bobby Paris und Kelly Gordon mit weiteren Gastauftritten von Jody Reynolds, Jimmie Haskell, Glen Campbell und Cameos von Elvis Presley und Bob Dylan, der bereist einige Jahre vor „Billie Joe“ einen Song über den Tallahatchie River geschrieben hatte. Bei Dylan ging es allerdings um den 1955 dort gefundenen Leichnam des einem rassistisch motivierten Mord zum Opfer gefallenen Emmett Till, dessen Ermordung und der anschließende Freispruch der weißen Täter zu einem der auslösenden Momente der US-amerikanischen Bürgerrechtsbewegung wurden. Weitere unerwartete Erwähnungen dieser Sendung betreffen die Spätphase der Tiki-Kultur, den Objektivismus von Ayn Rand, den Architektur-Kritik-Klassiker “A Significance For A&P Parking Lots, Or Learning From Las Vegas”, halbnackte männliche Go-Go-Tänzer und die Sicherheitsvorkehrungen bei der all-abendlichen Anlieferung des Kostüms der 'Diamonds By Tiffany, Jeans By Levi Strauss'-Shows, bei denen angeblich Diamanten im Wert von einer Million Dollar das Denim-Outfit des zeitweiligen Super-Stars Bobbie Gentry veredelten.

Pop Goes The Weasel

From The Delta To Las Vegas mit Klaus Hückstädt

(01.12.2010 / 13:00 Uhr)
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Pop Goes The Weasel - From The Delta To Las Vegas mit Klaus Hückstädt
From The Delta To Las Vegas – The Music Of Bobbie Gentry Klaus Hückstädt erinnert an die kurze aber bemerkenswerte Karriere der amerikanischen Künstlerin Bobbie Gentry.

ByteFM Magazin

am Morgen mit Michael Hager

(28.07.2014 / 10:00 Uhr)
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Wir gratulieren der Sängerin Bobbie Gentry zum 70ten und erinnern an George Williams, Sänger der Tymes - er starb heute vor 10 Jahren.

Leichtfüßig und selbstbewusst: Lesley Gore mit „Cry Me A River“

Von ByteFM Redaktion
(02.05.2021)
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Leichtfüßig und selbstbewusst: Lesley Gore mit „Cry Me A River“
In den Folgejahren begann sie zunehmend eigene Kompositionen auf ihren Platten unterzubringen und zählte so mit Bobbie Gentry, Jackie DeShannon und Carole King zu den Pionierinnen der weiblichen Pop-Songwriter. „Cry Me A River” ist der zweite Song auf ihrem Debütalbum „I'll Cry If I Want To“. Geschrieben zehn Jahre zuvor von Arthur Hamilton, wurde es in der Version von Julie London 1955 ein großer Hit und zu einem klassischen US-amerikanischen Torch Song.

Was ist Musik

The Sound Of Money und die anagrammatische Exorzierung der Sechziger

(30.07.2017 / 19:00 Uhr)
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“Tiger T Death Happens To A Few”, mit diesem Song beginnt “More? Why Not?”, das neue Album der Münchner Band The Sound Of Money, die sich auf ihre spezielle Weise Münchner Freiheiten genommen hat. Die Freiheit der Anagramme: „An Anagrammatic Exorcism Of The 60s“ ist der Untertitel des Projekts. Wenn man nämlich die Buchstaben des Songtitels “Tiger T Death Happens To A Few” in der Suppe verrührt, kommt man möglicherweise auf „The Piper At The Gates Of Dawn“, das Album-Debüt von Pink Floyd, das vor ziemlich genau 50 Jahren erschienen ist. So verweist jeder Songtitel bei Sound Of Money auf ein bedeutendes Album aus den Sechzigern, und bedeutende Alben kommen damals nicht nur von den Beatles und den Beach Boys, sondern auch von Bobbie Gentry und Laura Nyro, finden Sound Of Money. Finde ich auch. Da stellt sich die Mannschaft praktisch von selbst.

Rock-Ola

(28.07.2014 / 14:00 Uhr)
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Aus der schwülen Hitze von Alabama und Mississippi kommt Musik von Big Mama Thornton und Bobbie Gentry. Softpop mit feinen Bläser- und Vokalsätzen liefern Chicago und auch Supertramp waren Mitte der Siebziger auf Ihrem Zenit; Ted Nugent läßt es auch 2014 noch krachen und daß auch in Deutschland Bluesrock eine Heimat hat, zeigt die Johnnie Rieger Band.

Mercury Rev & Hope Sandoval – „Big Boss Man“

Von ByteFM Redaktion
(16.12.2018)
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Mercury Rev & Hope Sandoval – „Big Boss Man“
Bobbie Gentry war nicht nur eine der ersten weiblichen Singer-Songwriterinnen, sie war auch eine der erfolgreichsten. Trotzdem ist ihre Musik in den vergangenen Jahrzehnten etwas in Vergessenheit geraten – und Mercury Rev wollen das ändern. Die Psych-Pop-Institution wird der US-Amerikanerin nächstes Jahr mit einem umfangreichen Cover-Album Tribut zollen, für das sie eine beeindruckende Gästeliste zusammengestellt haben: unter anderem werden Norah Jones, Marissa Nadler, Phoebe Bridgers und Mazzy-Star-Sängerin Hope Sandoval auf der Platte zu hören sein. Die Zusammenarbeit mit Letzterer wurde nun als erster Vorbote des Albums veröffentlicht. „Big Boss Man“ zeigt Sandoval und Mercury Rev als wahres Dream-Pop-Dream-Team: Die Band baut ein weitläufiges Fundament aus Rhodes-Piano, Kontrabass und Slide-Gitarren, über das Sandoval ihre anschmiegsame Stimme ausbreitet.

Neuland

Streunerinnen und Herrengedecke

(13.10.2023 / 12:00 Uhr)
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Neuland - Streunerinnen und Herrengedecke
„Strays II“ heißt der unerwartet fabelhafte neue Longplayer der Country- und Americana-Sängerin Margo Price. Auf dem Album verneigt sie sich unter anderem vor Bobbie Gentry und ähnelt an anderen Stellen Sheryl Crow in ihren besten Momenten. Smile aus Bonn haben ihr Debütalbum „Price Of Progress“ herausgebracht, das frische Seiten der omnipräsenten Post-Punk-Ästhetik hervorkehrt.

ByteFM Magazin

Der Wochenrückblick

(02.08.2014 / 15:00 Uhr)
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Diese Woche unter anderem mit dem 70. Geburtstag der Country-Sängerin Bobbie Gentry, dem 40. Todestag von Cass Elliot, Sängerin bei The Mamas And The Papas, sowie Musik zum 50. Geburtstag von Adam Duritz, Sänger der Band Counting Crows.

Urban Landmusik

I Got Wise - Do I

(09.03.2024 / 12:00 Uhr)
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Urban Landmusik - I Got Wise - Do I
Heute mit Dion (84), den Mavericks, Mannequin Pussy, Jesper Lindell, Krauss/Colvin/Douglas, Vern Gosdin, Jeri Southern, Michael van Merwyck, Bobbie Gentry

Was ist Musik

Sonig Youth & Glorreiche Bastarde

(04.12.2011 / 20:00 Uhr)
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Starring: Andrew Pekler, Joe Patek Orchestra, Steelie & Clevie, Boffomet, Bobbie Gentry, Wevie De Crepon, School Of Zuversicht, Dan Penn, The Treasure Island Allstars u.a.

Golden Glades

Quiet Ones, For Your Heart

(11.09.2019 / 20:00 Uhr)
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Es wird Abend, es wird Herbst, und überhaupt braucht der heutige Mensch viel Ruhe. Wem all dies zu allgemein ist, kann es unserethalben auch auf den 9/11-Jahrestag schieben – jedenfalls wird es ruhig und besinnlich zugehen in dieser Golden-Glades-Ausgabe. Wir wollen ein bisschen runterkommen anhand der pastoralen Qualität des Dwight Smith, des diskreten Charmes von Fionn Regan, der dunklen Themenwelten von Florist, Bobbie Gentry und Joe Pernice.

Rock-Ola

Wonder

(02.04.2024 / 12:00 Uhr)
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Singles: The Byrds, The Mamas & The Papas, Bobbie Gentry, The Beach Boys.

Verstärker

Schon mal von „The Beatles“ gehört?

(27.10.2021 / 19:00 Uhr)
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Das Ergebnis geht uns alle an, ist es doch ein Spezial-Verstärker mit ganz besonderen Coverversionen und vielen großen Namen: Nina Simone, Gladys Knight & The Pips, The Feelies, Stevie Wonder, Bobbie Gentry, Wilson Pickett, The Breeders, John Holt, Cornershop, Rare Earth oder Aretha Franklin.

ByteFM Magazin

am Abend mit Michael Hager

(28.07.2014 / 19:00 Uhr)
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Er gratuliert außerdem der Sängerin Bobbie Gentry zum 70. Geburtstag und erinnert an George Williams, Sänger der Tymes - er starb heute vor zehn Jahren.