Nídia

Nídia Nídia (Foto: Marta Pina)

Nídia ist eine portugiesische Produzentin und DJ aus Lissabon. Ihre Debüt-LP „Nídia É Má, Nídia É Fudida“ ist im Jahr 2017 über das portugiesische Dance-Music-Label Príncipe Discos (DJ Marfox, DJ Lilocox, DJ Firmeza) erschienen. 

In ihren experimentierfreudigen elektronischen Produktionen vermengt Nídia Einflüsse aus den häufig von Polyrhythmen geprägten afro-portugiesischen Musikstilen Kuduro, Tarraxinha und Batida mit US-amerikanischen und europäischen Dance-Music-Stilen wie House und Techno. Ihre Veröffentlichungen umfassen dabei sowohl energische Clubtracks als auch eher meditative, spacige Nummern. Geboren wurde Nídia als Tochter kapverdischer und guineischer Eltern in Vale de Amoreira, in der Nähe von Lissabon. Hier gründete sie als Jugendliche die Dance-Crew Kaninas Squad, bevor sie im Alter von 14 Jahren ins französische Bordeaux umsiedelte. In Bordeaux begann die Künstlerin – damals noch unter dem Pseudonym Nídia Minaj, nach ihrer Lieblingsrapperin Nicki Minaj – elektronische Musik zu produzieren, die sich bald zu einem Geheimtipp in Dance-Music-Kreisen entwickelte. Es folgten erste Releases über das australische Indie-Label Brother Sister Records. Weitere Aufmerksamkeit erhielt die Musikerin nach ihrem Wechsel zu dem gefeierten Lissaboner Label Príncipe Discos, wo im Jahr 2015 ihre EP „Danger“ erschien. Nídias war seither einige Male Thema in einschlägigen Medien, die sie stets für ihre Innovation loben. Sie hat mit der gefeierten schwedischen Synth-Pop-Musikerin Fever Ray kollaboriert und Remixes für unter anderem Kelela, Sudan Archives und Yaeji angefertigt.

Nídias zweiter Longplayer „Não Fales Nela Que A Mentes“ ist 2020 über Príncipe erschienen. Ihre Musik wurde unter anderem in den ByteFM-Sendungen Beyond, Tropeninstitut und Duftorgel behandelt.



Nídia im Programm von ByteFM:

taz.mixtape

Can, Nene Hatun, Lana Del Rey, Japanese Breakfast, Nídia, Feist uvm.

(28.07.2017 / 17:00 Uhr)
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Musik dekolonisieren. Musik wird oft ethnisiert, die Herkunft der KünstlerInnen zum Teil des Marketings. Bisweilen gelingt es Einzelnen, sich der Zuordnung zu verweigern. Nídia Minaj etwa. Sie liefert einen der aufregendsten Neuentwürfe zeitgenössischer Clubmusik, schreibt Philipp Rhensius.

Duftorgel

Broken Beat with Broken Feet

(25.03.2018 / 22:00 Uhr)
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Der Moderator hat sich eine Fußfraktur zugezogen und ist nur bedingt ansprechbar. Frisch hingegen ist wie immer die Musikauswahl von Dan Habarnam, P. Adrix, Nídia, The Modern Institute, Nick Hook, DJ Taye, Pangaea, Jeremiah Jae, Dibia$E, T9, Egoless, Will Lister, Nepumuk & Sir Serch und Rival Consoles.

taz.mixtape

Da Da Dada, Halo, Miku, Minaj, Oliveros ...

(05.02.2016 / 17:00 Uhr)
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Nein, der Name ist kein Zufall. Fatma Aydemir feiert den aufbrausend- überspannten, dezent grimmigen Kuduro-Sound von Nídia Minaj und erklärt, warum die 19-jährige Portugiesin sich nach der US-Rapperin Nicki Minaj nennt.

Silent Fireworks

I don’t know about you

(11.09.2021 / 12:00 Uhr)
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… und vielleicht muss man aber auch nicht alles wissen. Feat. Nídia, Talking Heads & DJ Danifox.

Andy Stott mit dem Album-Vorboten „The Beginning“

Von ByteFM Redaktion
(29.03.2021)
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Andy Stott mit dem Album-Vorboten „The Beginning“
Wenn Andy Stott Musik macht, dann möchte er nicht vertonen, was in seinem Leben passiert, sondern einfach daraus schöpfen, was seine kreative Intuition eben gerade anzubieten hat. Das klingt meist ungemein organisch. Was wohl auch damit zusammenhängt, dass Stott den Versuchungen digitaler Produktionsmittel widersteht, seine Stücke zu perfekt und clean zu halten. Stattdessen hebt er Unebenheiten lieber hervor, die andere eher wegbügeln würden. Unser Track des Tages ist nun weder Ambient- noch Clubmusik. Mit den körperlosen Vocals von Stotts ehemaliger Klavierlehrerin Alison Skidmore könnte man das Stück fast schon als Synthwave-Dub einordnen. Wenn man liest, was der Producer während seiner Studiopause so gehört hat, kann man auch einiges davon wiedererkennen. Zum Beispiel Prince, Prefab Sprout und die portugiesische Produzentin Nídia. Aber vor allem klingt das Stück stark nach Andy Stott.

„Bateu“: Kuduro-Kollabo von Johnny Bravo, Milo & Fabio

Von ByteFM Redaktion
(03.11.2021)
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„Bateu“: Kuduro-Kollabo von Johnny Bravo, Milo & Fabio
Unser Track des Tages, die Single „Bateu“ von Johnny Bravo, Milo & Fabio, vereint viele Länder unter einem Afrohouse-Groove. Alle drei sind sowohl Musiker, Producer als auch Tänzer und haben in irgendeiner Form einen afrikanisch-portugiesischen Hintergrund. Musikalisch passt unser Track des Tages wie auch ihr sonstiges Werk gut zu dem, was in Lissabon momentan unter „Kuduro“, „Batida“ oder „Tarraxo“ läuft. Ähnlich wie andere Musiker*innen der jungen afro-portugiesischen Musikszene lebt mittlerweile kein einziger der drei Musiker in der portugiesischen Hauptstadt. Johnny Bravo wurde zwar dort geboren, lebt aber wie die Batida-Protagonist*innen DJ Lycox und Nídia mittlerweile in Frankreich. Für seinen neuen Track suchte er die Zusammenarbeit mit den in Großbritannien ansässigen zentralafrikanisch-portugiesisch-britischen Milo & Fabio. Milo & Fabio haben unter dem Hashtag „#AfrohouseUK“ eine kleine Bewegung geschaffen, um mehr Aufmerksamkeit für die Musik der afrikanischen Diaspora im Vereinigten Königreich zu schaffen. Wobei „Afrohouse“ natürlich ein internationales Phänomen ist. Das Duo hat überdies mit Johnny Bravo vermutlich mehr gemeinsam als mit den meisten britischen Musiker*innen. Die ästhetische Ähnlichkeit beider Acts ist sogar derart frappierend, dass eine Zusammenarbeit als logische Konsequenz erscheint. Gemeinsam haben sie nun ihre Stärken zu einem räudigen Kuduro-Banger gebündelt.

„Vou Beber“ von DJ Lycox: Lissabonner Party-Sound aus Paris

Von ByteFM Redaktion
(20.09.2021)
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„Vou Beber“ von DJ Lycox: Lissabonner Party-Sound aus Paris
Waren die 2006 in einer Lissabonner Vorstadt gegründeten Buraka Som Sistema noch sehr nahe am angolanischen Kuduro dran, verliehen sie diesem doch einen eigenen Twist. Mit internationalem Erfolg sogar. Aber im lokalen Underground ging mit DJ Marfox, DJ Nervoso und anderen etwas Neues los. Sie verstanden ihren rhythmischen Sound als ihre eigene, trancige Art von Grime. Als Bezeichnungen für diesen Sound so diverser Acts wie Nídia und DJ Danifox haben sich „Tarraxo“ und „Batida“ etabliert. Einen guten Überblick gibt das wichtigste Label Príncipe Discos mit der Kompilation „Verão Dark Hope“. Als Producer und Sänger tut sich in der Szene um das Label immer wieder DJ Lycox hervor. Für unseren Track des Tages hat sich der mittlerweile in Paris ansässige Künstler allerdings einen Gast-MC geholt. Die aufgekratzten Vocals des Party-Tracks stammen diesmal von Mané Galinha.

„Deixa O Meu Best Viver“ von DJ Lycox

Von ByteFM Redaktion
(27.06.2022)
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„Deixa O Meu Best Viver“ von DJ Lycox
Acts wie DJ Danifox, Nídia und eben auch DJ Lycox sind nicht mit Disco und Funk aus dem elterlichen Plattenregal großgeworden, sondern mit dem Soundtrack der afroportugiesischen Communities. So formten die Produzent*innen ihren Sound auf einem Fundament rhythmusorientierter Musik aus ehemaligen portugiesischen Kolonien wie Angola. Wobei sie aber wenig traditionalistisch vorgehen, sondern mit simplen, digitalen Bedroom-Producer-Werkzeugen. DJ Lycox und seine Kolleg*innen bringen traditionelle Rhythmen in einen Club-Kontext. Und entwickeln gerade aus deren Komplexität eine besondere Anziehungskraft.