Bossa Nova
Bossa Nova bezeichnet eine populäre Musikrichtung, die in den späten 1950er-Jahren in der damaligen brasilianischen Hauptstadt Rio de Janeiro enstanden ist. Ihre Wurzeln hat die Bossa Nova im Samba. Zu den berühmtesten Vertreter*innen zählen João Gilberto (1931-2019), der häufig als der „Vater der Bossa Nova“ bezeichnet wird, sowie Tom Jobim (1927-1994) und Sérgio Mendes (*1941).
Die Bossa Nova (dt.: „Neue Welle“ oder „Neuer Trend) stellte Ende der 50er-Jahre eine Erneuerung des zu dem Zeitpunkt in Brasilien höchst populären Samba dar. Junge, experimentierfreudige Musiker*innen, die vermehrt durch US-amerikanische Musik beeinflusst wurden, fingen an, den Samba mit Elementen aus Cool Jazz zu kombinieren und erfanden den „Bossa-Beat“, eine vereinfachte Form der von traditionellen afrikanischen Musikstilen beeinflussten Samba-Rhythmen. Die Bossa Nova basiert klassischerweise auf Gitarre und diversen Percussion-Instrumenten, etwa der Surdo, der Clave und der Cabasa. Als erstes Bossa-Nova-Album gilt „Canção Do Amor Demais“ (1958) von der Sängerin Elizete Cardoso. Komponiert wurde es zu großen Teilen von Tom Jobim, der sich später zu einem der Aushängeschilder der Bossa Nova entwickelte und auch ein junger João Gilberto ist darauf an der Gitarre zu hören. Zur internationalen Popularisierung des Genres trug wesentlich der Film „Orfeu Negro“ (dt.: „Schwarzer Orpheus“) aus dem Jahr 1959 bei, dessen Soundtrack ebenfalls von Jobim geschrieben wurde. Das Interesse an der Bossa Nova erreichte seinen Höhepunkt in der ersten Hälfte der 1960er-Jahre, als renommierte US-amerikanische Jazz-Musiker*innen, darunter Frank Sinatra, Ella Fitzgerald und Stan Getz, mit Bossa-Nova-Künstler*innen wie Jobim, João Gilberto und dessen damaliger Ehefrau, der Sängerin Astrud Gilberto kollaborierten und/oder ihre Stücke interpretierten. Der von Jobim komponierte Bossa-Nova-Song „The Girl From Ipanema“ wurde in einer Version von Astrud Gilberto und Stan Getz 1965 sogar mit einem Grammy ausgezeichnet. Nachdem sich Brasilien im Jahr 1964 in eine Militärdiktatur verwandelt hatte, verlor die Bossa Nova aufgrund ihrer zumeist unpolitischen Inhalte (Liebe, Sehnsucht) in der Bevölkerung zunehmend an Popularität. Junge, rebellische Musiker*innen, beispielsweise die der Tropicália-Bewegung, kritisierten sie als konservativ und veröffentlichten stattdessen politische Musik, um Widerstand gegen das Regime zu leisten.
In seiner Sendung Bossa Brasil beschäftigt sich ByteFM-Moderator Pedro Crescenti einmal im Monat mit brasilianischer Musik. Die Ausgabe von Juli 2020 war der Bossa Nova gewidmet. Astrud Gilbertos „On My Mind" war zudem im März 2020 ByteFM Track des Tages.
Bossa Nova im Programm von ByteFM:
Die Runde Stunde
Bossa Jazza Nova
Bossa Brasil
Tom Jobim – Die Geburt des Bossa Nova
Bossa und Sunshine-Pop: Astrud Gilberto wird 80 Jahre alt
Die Runde Stunde
Zum Tod von Astrud Gilberto
Presseschau: 10.06.: Outsider-Musik und Zeitmangel
Container
João Donato mit Jan Boller
ByteFM Magazin
Astrud & João Gilberto und das „Girl From Ipanema“
„Águas de Março“: João Gilberto wäre 90 geworden
Zeitgeister-Podcast #18: Astrud und João Gilberto besingen das „Girl From Ipanema“
ByteFM Magazin
Bossa-Nova-Geschichte, Musical-Reinterpretationen, Rock-Erneuerung mit Frenz Julian Jordt
Die Runde Stunde
Bossa Nova
ByteFM Magazin
Topmodels & Bossa Nova
ByteFM Magazin
Bossa Nova & Musik aus der doppelten Dunkelheit
Die Runde Stunde
Brasilianische Fundstücke (Schuld war nicht immer nur die Bossa Nova)
Neues von Rare-Groove-Großmeister Marcos Valle auf Jazz Is Dead
Navigator
Bossa Brasil
Chico Buarque
Spannender Rhythmus: Sarah Vaughan starb heute vor 30 Jahren
Zum 20. Todestag von Antônio Carlos Jobim
Tropeninstitut
Astrud Gilberto wird 70 Jahre alt
The Düsseldorf Düsterboys – „Duo Duo“ (Album der Woche)
Beleza
Das Girl von Ipanema
Yo La Tengo - „There's A Riot Going On“ (Album der Woche)
Zimmer 4 36
Claude Fontaine
Tropeninstitut
Beleza
Atheistischer Tango und mehr
Bossa Brasil
Elis Regina
Bossa Brasil
mit Pedro Crescenti