Arthur Lee
Arthur Lee (*7. März 1945 als Arthur Porter Taylor in Memphis, Tennessee – 3. August 2006) war ein US-amerikanischer Sänger und Songwriter. Bekanntheit erlangte er in den 1960er-Jahren als Leadgitarrist der einflussreichen Psychedelic-Rock-Band Love. Sein Solodebüt „Vindicator“ ist 1972 erschienen.
Arthur Lee war ein begnadeter Gitarrist, der unter anderem mit Jimi Hendrix, Bob Dylan, Mick Jagger und Brian Jones spielte und in Songs von Kolleg*innen wie Barclay James Harvest, Robyn Hitchcock, Lloyd Cole & The Commotions, Mazzy Star und weiteren gewürdigt wurde. Mit seiner Band Love gelang ihm zwar nie der kommerzielle Durchbruch; ihre dritte LP „Forever Changes“ aus dem Jahr 1967 aber gilt bei Kritiker*innen als eines der besten Alben in der Rockmusikgeschichte. Im Rahmen seiner Solodiskografie kombinierte Lee groovegeladene Blues-Rock-Instrumentals mit seiner kraftvollen, souligen Gesangsstimme. Arthur Taylor Porter wurde als Kind einer Lehrerin und eines Jazzmusikers in Memphis geboren. Dort verbrachte er seine ersten Lebensjahre – gerne vor dem Radio, dem Blues von Musikerin wie Muddy Waters und Howlin' Wolf lauschend – bevor er nach der Trennung der Eltern mit seiner Mutter nach Kalifornien umsiedelte. In Los Angeles lernte Lee Johnny Echols kennen, mit dem er Anfang der 60er seine erste Band, die R&B- und Soul-Formation The LAGs, zusammenstellte. Einige Jahre später riefen Lee und Echols zusammen Love ins Leben, deren Folk- und Psychedelic-Rock-Sound heute Kultstatus genießt. Die Gruppe erspielte sich die Bewunderung von namhaften Acts wie The Rolling Stones und The Yardbirds und kollaborierte auf ihrem Album „The False Start“ von 1970 mit Jimi Hendrix. „False Start“ wurde dennoch eines der letzten Alben von Love, die ab den späten 60ern zahlreiche Besetzungswechsel durchgemacht hatten – unter anderem wegen der Drogenabhängig diverser Mitglieder. Nachdem Lee 1968 das letzte verbliebene Originalmitglied von Love geworden war, beschloss er, sich auf Solopfade zu begeben. Sein Debüt „Vindicator“ wurde ein kommerzieller Misserfolg. Das darauf enthaltene „Everybody’s Gotta Live“ wurde jedoch 2020 wiederentdeckt, nachdem eine Coverversion des Songs von Rapper/Sänger Mac Miller veröffentlicht worden war. In den 80ern und 90ern nahm Lee noch ein Soloalbum – „Arthur Lee“ von 1981 – sowie weitere Platten mit Love auf, bevor er 1996 wegen „versehentlicher Schussabgabe“ zu einer zwölfjährigen Gefängnisstrafe verurteilt wurde. Später stellte sich heraus, dass er unschuldig war. Nachdem er 2001 frühzeitig entlassen worden war, formierte Lee Love neu und tourte mit der Band um die Welt.
Im Frühjahr 2006 wurde öffentlich bekannt, dass Arthur Lee an Leukämie erkrankt war. An einem der vielen Benefizkonzerte, die veranstaltet wurden, um Lee finanziell zu unterstützen, beteiligten sich unter anderem Robert Plant, Yo La Tengo und Johnny Echols. Am 3. August 2006 starb der Künstler im Alter von 61 Jahren.
Arthur Lee im Programm von ByteFM:
ByteFM Magazin
am Morgen mit Isabelle Klein
Stunk und Schmu
November oder Melancholie II
ByteFM Magazin
mit Oliver Stangl