Dorothy Ashby

Dorothy Ashby (*6. August 1932 als Dorothy Jeanne Thompson in Detroit – 13. April 1986) war eine einflussreiche US-amerikanische Harfenistin, Songwriterin und Sängerin. Ihr Debütalbum „The Jazz Harpist“ ist 1957 über Regent Records (Mildred Bailey, Pepper Adams, Billy Eckstine) erschienen.

Dorothy Ashby war federführend bei der Etablierung der Harfe als Lead-Instrument im Jazz. Vornehmlich für ihr Wirken im Bereich des Bebop bekannt, erwies sich die Künstlerin mit Ausflügen in Richtung Soul, Funk und Free Jazz sowie lateinamerikanischer und afrikanischer Musikstilen als äußerst vielseitig. Als Afroamerikanerin und Frau Zeit zu Lebzeiten unterschätzt, wurde sie später eine wichtige Inspirationsquelle für HipHop-Acts, von denen einige – von J Dilla über Flying Lotus bis hin zu Drake – Ausschnitte aus ihren Stücken zu Samples verarbeitet haben. Die britische Avant-Pop-Combo The High Llamas huldigte ihr 2007 überdies in Form eines nach ihr benannten Songs. Geboren und aufgewachsen ist Dorothy Jeanne Thompson in Detroit. Ihr Vater war ein Jazz-Gitarrist, den sie bereits als Kind häufig am Klavier begleitete. Als Jugendliche genoss sie eine klassische Ausbildung an der Harfe und studierte anschließend in ihrer Heimatstadt Musikerziehung und Klavier. Nach ihrem Abschluss bewegte sie sich in der Detroiter Jazzszene, zumeist ausgestattet mit der Harfe, die sie in den frühen 50ern zu ihrem Hauptinstrument machte. In der Folge tourte sie mit ihrem Trio, bei dem ihr Ehemann John Ashby als Drummer fungierte, durch die USA und nahm kritisch gepriesene Alben wie „Afro-Harping“ (1968) oder „The Rubaiyat Of Dorothy Ashby“ (1970) auf.

Dorothy Ashby starb am 13. April 1986 an den Folgen einer Krebserkrankung. Im Laufe ihrer Karriere hatte sie mit berühmten Kolleg*innen wie Bill Withers, Minnie Riperton und Stevie Wonder gespielt. Zusammen mit ihrem Ehemann hatte sie darüber hinaus eine Theatergruppe für Afroamerikaner*innen geleitet und eine eigene Radiosendung moderiert.