Fela Kuti

Fela Kuti (*15. Oktober 1938 in Abeokuta, Nigeria – 2. August 1997) war ein einfluss- und erfolgreicher nigerianischer Sänger, Songwriter, Musiker und politischer Aktivist, der als Erfinder des Afrobeat gilt.
Mit dem Afrobeat war Fela Kuti für die Schöpfung eines ganzen Genres verantwortlich, eine jazzige Mutation der in Ghana entstandenen Highlife-Musik, deren Einfluss bis in die Gegenwart tiefe Spuren hinterlassen hat. Sein hypnotischer Sound, seine Fähigkeiten als Bandleader und Performer sowie seine systemkritischen Texte, die ihm existenzielle Schwierigkeiten mit der repressiven nigerianischen Regierung einbrachten, machten ihn zu einem größten Popstars des afrikanischen Kontinents. Auch die westliche Welt war fasziniert von dem charismatischen Künstler: 1972 besuchte Paul McCartney in der nigerianischen Stadt Lagos ein Konzert von Kutis damaliger Band Africa 70 – ein Erlebnis, das ihn nach eigener Aussage zu Tränen rührte und dazu führte, dass der britische Musiker seine Begeisterung für den Afrobeat nach Europa brachte. Einige Jahre später bekam Kuti einen millionenschweren Plattenvertrag bei Motown Records angeboten – er lehnte ab. Geboren und aufgewachsen ist Kuti als Sohn eines Priesters und einer bedeutenden feministischen Aktivistin in der nigerianischen Großstadt Abeokuta. 1958 zog er nach London, wo er eigentlich Medizin studieren sollte. Stattdessen schrieb er sich am Trinity College of Music ein und studierte Trompete. Kurz darauf gründete der Musiker seine erste Band Koola Lobitos, die er nach seiner Rückkehr in die Heimat zunächst in Nigeria 70 und schließlich in Africa 70 umbenannte. Ein Aufenthalt in den USA Ende der 60er-Jahre, im Rahmen dessen er die Black-Panther-Bewegung kennenlernte, politisierte ihn maßgeblich. Von da an standen Kutis regierungskritische Texte im Mittelpunkt seiner Musik. Anfang der 70er gründete Kuti in Lagos die Kalakuta Republic, eine Kommune in der er mit seinen Musiker*innen zusammenlebte und deren Unabhängigkeit vom nigerianischen Staat er später erklärte. Als der Künstler immer populärer wurde, ergriff die Regierung drastische Maßnahmen: 1977 brannten Soldaten die Kalakuta Republic nieder und verletzten und vergewaltigten die Bewohner*innen. Kutis Kiefer wurde gebrochen, seine Mutter wurde aus einem Fenster gestoßen – an den Folgen des Sturzes starb sie kurze Zeit später. 1978 heiratete der bekennende Polygamist 27 Frauen an einem Tag. Das Hochzeitsdatum wurde auf den Jahrestag der Anschläge auf die Kalakuta Republic gelegt, um an die dramatischen Vorfälle zu erinnern. Anfang der 80er kandidierte der Künstler als Präsident. Kurze Zeit später wurde er des Geldschmuggels bezichtigt und inhaftiert. Amensty International stufte die Verhaftung als politisch motiviert ein.
Nach 20 Monaten wurde der Musiker aus dem Gefängnis entlassen. Danach tourte er mit seiner letzten Band Egypt 80 um die Welt und veröffentlichte weiterhin Platten. Am 3. August 1997 starb Kuti. Sein Bruder, ein prominenter AIDS-Aktivist, gab an, dass der Grund dafür eine HIV-Infektion war – eine Aussage, die von mehreren Personen aus Kutis Umfeld geleugnet wird. Heute kümmert sich Felas Sohn Seun Kuti um das reichhaltige musikalische Erbe seines Vaters.
Fela Kuti im Programm von ByteFM:
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01.12.: Offline für eine gute Sache
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Ab sofort in Hamburg: die Juni-Ausgabe vom ByteFM Konzertfolder
